Ab jetzt schreiben Alex & Ina

 

Dienstag 30.09.08

Nachdem wir so um 22.30 Uhr angekommen waren, haben wir uns erstmal mit Wein, Schafskäse und dem selbstgebackenen Brot vom Kapitän gestärkt. So um halb zwei versuchten wir dann zwischen Fischerbooten und den Geräuschen von LKWs, die sich so etwa im Stundenrythmus abwechselten, zu schlafen.

Alex

Freundlicher Empfang an Bord. Ich kann es noch gar nicht glauben, dass das die Wirklichkeit ist und nicht ein Traum. Mein Körper scheinbar auch nicht….denn der schaltet in der ersten Nacht auf Alarm und will mich einfach nicht einschlafen lassen(obwohl ich hundemüde bin).

Ina

 

Mittwoch 01.10.08

 

So um halb acht von Wolfgang und dem Sonnenaufgang geweckt versuchten wir erstmal mit Kaffee und Tee die unruhige Nacht zu verkraften. Anschließend machten Ina und Alex einen kleinen Rundgang und um 10.00 Uhr fuhren wir mit Motor Richtung Euböa.

Wolfgang hat Ina Bagammon beigebracht und sie hat gewonnen, Schande über die Landratten, der Kapitän war stinksauer und wir mussten in die Koje.

Wir versuchten uns schlafend zu stellen um uns vorm anlegen zu drücken, aber der Kapitän hatte kein erbarmen mit uns. Jeder bekam genaue Anweisung und wir erledigten unseren Job zur Zufriedenheit des Kapitäns.

Jetzt durften wir wieder chillen, anschließend machten wir einen Spaziergang und gingen einkaufen. An Land verfolgten uns immer zwei bis drei Hunde, auch als ich versuchte meine Yogaübungen zu machen.

Abends gönnten wir uns ein schönes Essen beim Griechen und danach direkt in die Koje.

Alex

 

Ich bin scheinbar doch eingeschlafen, denn ich werde von den absolut traumhaften Worten geweckt: “Schau mal aus der Luke. Dann kannste den Sonnenaufgang sehen.“ Ich bin echt absolut begeistert. Als wir Ablegen, drückt Wolfgang mir erstmal das Steuer in die Hand und ich schaffe es auch trotz anfänglicher hektischer Herumschleuderei die Rosine nicht zu Schrott zu fahren. Ich bekomme viel erklärt (besonders zu beachten die präzise und ordnungsgemäße Benutzung der komfortablen Bordtoilette) Ich hoffe ich bin lernfähig. Ansonsten habe ich an meinem ersten Tag auf See nicht viel auszuhalten und kann alles wunderbar genießen.

Ina

 

Donnerstag 02.10.08

 

Aufwachen um halb acht, noch vor dem Frühstück segeln wir sanft, mal mit, mal ohne Motor, Richtung Batsi /auf Andros. Kurz vor dem Anlegemanöver wieder Aufregung bei den Landratten, was aber unbegründet war da sie ihren Job wieder zur Zufriedenheit des Kapitäns erledigten. Jetzt durften wir zur Abwechselung mal wieder chillen.

Zwischendurch spielte Alex Frisör und korrigierte, am Kai von Batsi, den wunderbaren Haarschnitt von Sabine (viele Grüße nach Nieder – Olm, auch an Paul) und der Skipper von Rosine sah 10 Jahre jünger aus.

Später gingen wir sogar noch baden um dann zu duschen um uns für den Abend vorzubereiten. Alex übte Yoga am Kai, mit Blick aufs offene Meer.

Danach spazierten wir Frauen durch Batsi, schauten uns die Kirche an und tranken Frappe an der Promenade und wurden vom Chef des Hauses als die schönsten Frauen von Batsi begrüßt.

Nach dem Einkaufen, gingen wir mit den Landratten von Klaus, mal wieder zum Griechen.

Ina und Alex wollten diesmal nicht gleich in die Koje und tranken noch ein Absacker.

Der Kapitän schlief schon als wir an Bord kamen. Wir genossen noch ein bisschen die Sternenklare Nacht und gingen dann doch noch in die Koje.

Nachts gab es ein Gewitter und Wolfgang und Alex wurden nass.

Alex

 

Ich bin wirklich beeindruckt, wie entspannt ein Mensch sein kann, der seit drei Jahren „auf See“ lebt. So etwas Ausgeglichenes habe ich ewig nicht mehr gesehen. Wolfgang schimpft noch nicht mal, wenn ich zum hundertsten Mal frage auf welche Insel wir eigentlich jetzt fahren. (für alle die es noch nicht wissen: Ihr dürft mich Dori nennen!) Ja ansonsten hat Alex alles wesentliche geschrieben….außer dass sie mich beim oben erwähnten Absacker fast unter den Tisch getrunken hat. Tja wer hätte das gedachtJ 

 

Freitag 03.10.08

 

Da uns Batsi so gut gefällt und der Wind aus der falschen Richtung kommt, bleiben wir einfach noch da.

Alex beginnt den Tag mit Yoga und Ina hat sich auf chillen eingestellt.

Nach dem Frühstück geht Alex allein wandern, Batsi ist wirklich sehr schön, viele kleine Gässchen mit hunderten von Treppen und auch die Umgebung gefällt mir, es gibt Feigenbäume, Granatapfelbäume und viele Olivenhaine.

Wieder an Bord angekommen, muss ich auch erstmal chillen.

Nachmittags gab es Crepe vom Chef und ein Bad mit anschließender Dusche.

Abends essen, wo wohl….

beim Griechen. Ina und Wolfgang genießen noch den schönen Abend an Deck und Alex verzieht sich in die Koje.

Alex

 

Ich hätte im Leben nicht gedacht, dass Segelurlaub sooooo  anstrengend ist.

Ich bin permanent müde und das, obwohl ich mir nur Mühe gebe nicht im Weg zu liegen! Ansonsten werde ich von Wolfgang und Alex lecker bekocht (wenn wir nicht gerade beim Griechen sind) und ich übernehme dafür freiwillig das Spülen.

Das wirklich tolle an Batsi ist unter anderem, dass hier wirklich nix mehr los ist. Traumhaft diese Stille und die „nicht vorhandenen Menschen“.

Das Wasser im Hafen läd zum Baden ein und so bekomme auch ich ein wenig Bewegung

Der Abend ist ruhig und wir können den Wein genießen.

Ina

 

Samstag 04.10.08

 

 

Sieben Uhr Ortszeit Abfahrt Richtung Tinos, erst mit Motor, dann mit fünf Knoten segeln und zum Schluss wieder mit Motor in den Hafen von Tinos eingelaufen, gelungenes Anlegemanöver und um 12.15 Uhr bei 27°C blauem Himmel und Sonnenschein glücklich im Hafen von Tinos….

Eigentlich will ich direkt wieder in die Koje krabbeln, bleibe aber an Deck und bereue es nicht. Es ist eine wahnsinnig schöne Stimmung und die Welt ist noch so schön leise um diese Zeit. Der Sonnenaufgang und die Frühstückseier von Wolfgang sind himmlisch. Allerdings ist mir später latent schlecht (ich bin sicher, es lag nicht an dem RühreiJ)

Ina

 

 

Soweit ich mich erinnern kann, sind Ina und ich Tinos erkunden, was bedeutete, dass Ina über die wunderbare Wackelbrücke an Land krabbeln musste. Nach dem ersten Schock hatte sie aber auch diese Hürde überwunden. Also gingen wir erstmal zu der Heiligen Strasse wo tatsächlich Frauen auf Knien, auf einem dafür angebrachtem Teppich bis zur Kirche krabbelten um Buße zu tun, das hat mich schon irgendwie beeindruckt.

Zurück gingen wir die Parallelstrasse, wo circa 200 Läden alle fast das gleiche verkauften.

Abends gingen wir mal wieder mit Wolfgang und Marita essen… natürlich beim Griechen….

Ina und ich machten noch einen Rundgang und vielen wieder in der Koje ins Koma.

 

Was soll ich da noch sagen? Ihr hättet mich die Gangway entlang schreiten sehen müssen J

Mir sind hier eindeutig zu viele Menschen….aber interessant war es dann doch.

Ina

 

Sonntag 05.10.08

 

Aber nur kurz, denn die Nacht war sehr unruhig und wackelig, Wolfgang und Klaus haben zwar noch Zusatzanker gesetzt, aber es schaukelte und um halb sieben hab ich mir erstmal ein Tee gekocht und sorgenvoll den immer stärker werdenden Wind beobachtet. Die Tatsache im einigermaßen sicheren Hafen zu liegen hat mich beruhigt.

So um 9.00 Uhr sollte der Wind laut Hafenmeister bei Windstärke 9 sein, genau um diese Zeit kam er und sagte wir müssten umlegen, oder abfahren. Wir entschieden uns fürs umlegen, ich kletterte über die noch wackligere Wackelbrücke an Land um die Leinen anzunehmen und Ina blieb mit Wolfgang an Bord. Wolfgang bekam den einen Anker nicht mehr aus dem Wasser, weil er sich in einer Felsspalte festgeklemmt hatte und deshalb hatten die zwei ganz schön Action an Bord. Trotz Wellen und Wind hat das Anlegen gut geklappt. Ina hat mir die Taue supergut zugeworfen und ich hab sie sogar gefangen.

Als wir dann noch den Ruckdämpfer anbringen wollten, bin ich beim vom Bord springen abgerutscht und hing an der Reling zwischen Rosine und Kai, ich hatte wohl mal wieder einen Schutzengel und Glück das der Wind ablandig kam. Deshalb holte ich mir nur eine Prellung und ein Schock. Die Fähre wegen der wir das ganze Manöver machten kam nicht….

Wolfgang tauchte dann noch mit voller Tauchmontur nach seinem Anker und dann fuhren wir bei gutem Seegang und Windstärke 6 in die schöne Bucht nach Rineia.

Nachdem wir so um 13.00 Uhr angekommen waren paddelten Ina und ich an Land, erkundeten die Gegend und übten Yoga mit Blick aufs Meer.

Als wir an Bord zurück kamen hatte Wolfgang schon lecker Pizza für uns vorbereitet. Wir gingen noch baden und duschen und aßen dann genüsslich die leckere Pizza.

Ich wollte eigentlich gleich danach in die Koje, der Tag hat mich geplättet.

Ina und Wolfgang überredeten mich wieder raus zu kommen, was ich dann auch tat, denn es war wirklich ein wunderschöner Abend.

Wir schliefen dann, mit Blick in den Sternenhimmel ein.

Alex

 

Ohne Worte….und wenn dann nur eins: ABENTEUERURLAUB

Ina

 

 

Montag 06.10.08

 

Wir schliefen wunderbar, morgens paddelte Ina uns fürs Yoga an Land und als wir zurück kamen gingen wir noch mal baden und segelten dann sanft nach Mykonos, dort angekommen war erstmal Stadtbummel angesagt. Wir fanden ein schönes Cafe in dem wir lange saßen und die Umgebung genossen.

Zum Glück hatten wir irgendwann kein Geld mehr, sonst hätten wir wohl alles ausgegeben.

Wieder an Bord angekommen, kochte ich uns Spaghetti mit Thunfisch und Oliventomatensoße und Griechischer Salat.

Wir gingen wie immer früh schlafen, um am nächsten Morgen um 7.00 Uhr nach Dehlos zu fahren.

Alex

Die Nacht war traumhaft ruhig und so einen gigantischen Sternenhimmel….echt toll! Die Bucht hat mir wirklich sehr gut gefallen. Mykonos ist für  mich das „griechische Venedig“ und ich bin echt froh, dass wir schon Nachsaison haben. Ich möchte mir gar nicht vorstellen wie viele Touristen hier im Sommer rumlaufen. Das Wetter ist übrigens wie im Sommer…wir haben uns heute unsere Nasen ein wenig verbrannt.

Ina

 

Dienstag 07.10.08

 

Wie geplant fuhren wir um 7.00 Uhr nach Dehlos, um 9.00 Uhr waren wir mit bei den ersten auf der Insel. Wir kletterten erstmal den Berg rauf, wie vom Kapitän empfohlen und das war wirklich sehr schön, denn wir waren erstmal die einzigen da oben. Der Ausblick und die Ruhe waren grandios.

Wir erkundeten noch den Rest was uns so sehenswert erschien und nach zwei Stunden ließen wir uns abholen.

Wir verabschiedeten uns von Klaus und segelten Richtung Syros.

Da wir so gern noch mal in einer Bucht baden wollten, machte Wolfgang in einer schönen Bucht kurz vor Syros halt.

Kaum hatten wir geankert, kam noch ein anderer Segler, ein Schlauchboot, ein Rasenmäher und zum Schluss auch noch ein Hausboot. Das war dann zuviel und wir fuhren weiter in den Hafen von Syros. Reinhard erwartete uns schon am Kai und wir legten wieder an.

Abends verabredeten wir uns mit Reinhard und Maria, seiner Frau zum Abendessen. Wir fuhren in die Berge und erlebten einen Superschönen Sonnenuntergang mit einer Sicht bis zum Festland (100 KM) das soll nur selten vorkommen, laut Reinhard.

Wir aßen zusammen und verbrachten einen netten Abend zusammen und dann fuhren sie uns zurück zu Rosine und wir gingen schlafen.

Alex

 

Dehlos  war wirklich eine Reise wert und ich bin dankbar, dass ich hier sein darf. Der Augenblick, die Stimmung und der Ausblick waren wirklich sehr schön. Ich bin das erste Mal im Dinky mit Motor gefahren und das hat riesig Spaß bereitet. (Ich bin allerdings etwas nass geworden) Dann noch das seltene Erlebnis auf Syros….ein Highlight nach dem anderen.

Ina

 

Mittwoch 07.10.08

 

Nach einer ruhigen Nacht und einem guten Frühstück erkundeten wir die Stadt und als wir zurück kamen hat Wolfgang uns bekocht. Es gab Fischsuppe, natürlich Fangfrisch, vom Nachbarn geschenkt bekommen, Thunfischfilet gebraten und Salzkartoffeln, wir sind jetzt noch satt. Eigentlich wollen wir jetzt in die Stadt und essen gehen, aber keine Ahnung irgendwie sind wir so satt vom leckeren Kapitänsdinner….

Alex

 

Syros gefällt mir noch besser als Mykonos. Auch alles kleine Gässchen aber viel bodenständiger (wie der Kapitän so schön sagt) Ich genieße das Shoppen mit meiner Freundin Alex und wir denken an alle Daheimgebliebenen, die es jetzt nicht so gut haben wie wir. Das Essen vom Wolfgang ist wirklich very good und ich esse sogar die Fischsuppe. Abend bummeln wir noch gemeinsam durch Syros und kehren auch noch auf eine Kleinigkeit

beim Griechen ein. Morgen wollen wir ca. 50 Meilen fahren…und es ist gar nicht wenig Wind angesagt. (Ich habe ein bisschen die Hosen vollJ) Aus unerfindlichen Gründen versacke ich mit Wolfgang ein wenig an Deck…bis die Hafenpolizei kommt und uns fragt wie lange wir hier schon liegen? Wolfgang regelt alles vorbildlich und verkürzt die Abfahrtszeit auf 5Uhr! Ohje…jetzt aber schnell in die Koje

Ina

 

Donnerstag, 09.10.08

 

Ich werde vom Motorengeräusch geweckt und finde das alles viel zu früh! Ich beschließe also liegen zu bleiben in der Hoffnung einige Meilen zu verschlafen….Ich werde von einer frischen Ladung Salzwasser direkt auf meinem Gesicht geweckt und die nächsten Stunden ordentlich durchgeschaukelt. Nach fünf Stunden beschließe ich aus der Koje zu kriechen und versuche oben an Deck daran zu glauben, dass die Rosine nicht umkippen kann. Irgendwie ist mir doch ein wenig mulmig, aber es kitzelt auch wunderschön im Bauch und es ist ein traumhaftes Erlebnis. Ich bin dann doch froh, als wir um ca. 14:15 Uhr in der nächsten Bucht ankern und unser Kapitän uns so sicher und souverän ans Ziel gesegelt hat.

Ina

 

Dies wird mein letzter Eintrag: bin heut Morgen mit dem Kapitän um 5.00 Uhr aufgestanden und wir haben mit Rosine, gegen Wind und Wellen angekämpft.

Als wir nach 6 Meilen das Cap von Syros erreicht hatten, konnten wir segeln, wir hatten zeitweise 20 Knoten Fahrt und Rosine hat uns wie immer sicher zum Ziel gebracht.

Delphine hab ich leider wieder keine gesehen und morgen ist unser letzter Tag an Bord. Wolfgang hat heut einen kleinen Thunfisch gefangen und ich glaube, ich kann jetzt auch kein Fisch mehr essen.

Heute wollen wir uns noch den Sonnenuntergang vom Poseidontempel aus anschauen und am Strand noch eine Kleinigkeit essen. Bin schon wieder müde und demnach werde ich wohl wieder die erste in der Koje sein.

Liebe Grüße Alex

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ab jetzt schreibt Sven:

 

Dienstag 09.09.08

Heute um 14:00 Uhr bin ich mal wieder auf der Rosine angekommen. Rosine und Tiedvertriew,  dass Boot von Klaus, lagen im Hafen von Lavrion in der Nähe von Athen.

 Gleich nach dem verstauen der Sachen sind wir los zum Cap Sounion, wo wir vor Anker gingen und ich mein erstes Bad nahm.

 

Mittwoch 10.09.08

Früh am Morgen machten wir uns auf nach Kea in die Bucht Ormos Kavia. 

Bei gutem Wind ( 6-7 ) machten wir gute fahrt und waren gegen Mittag da.

Nach dem Festmachen  war mal wieder eine Runde schwimmen angesagt. Bei einer Wassertemperatur von 25 Grad ist ein Bad schön erfrischend !

 

Donnerstag 11.09.08

Heute ging es nach Syros wo wir uns in eine Marina legten und geschützt vor dem starken Wind waren. In der Stadt Syros gibt es alles was man braucht und wir sind erst mal einkaufen gegangen. Eine tolle Stadt mit verwinkelten Gassen und belebter Hafenpromenade.

 

Freitag und Samstag 12.+13.09.08

In den beiden Tagen machten wir eins zwei Arbeiten an den Booten und besuchten Freunde von Wolfgang in der Stadt. Klaus und Wolfgang haben sich den Hafen mit der Marina als Winterquartier ausgesucht und knüpfen jetzt schon mal Kontakten und Freundschaften.

Der Wind und die raue See sind komplett eingeschlafen, so das die bis zu 35 grad einen ganz schön zum schwitzten bringen.

 

Sonntag 14.09.08

Nach den Tagen in der Stadt sind wir heute auf eine einsame Insel Namens Rineia, in die Bucht Ormos Schino. Und verbrachten den Tag mit dösen und baden.

 

Montag 15.09.08

Gegen 10 Uhr machten wir uns heute auf nach Mykonos in die Bucht Ormos Ornos. Da der   Wind immer noch nicht zurück war, mussten  wir die 6 Seemeilen unter Motor zurück legen. Das Wetter ist immer noch Super und die Griechische Küche auch J. 

 

Dienstag 16.09.08

Um näher an Mykonos City zu sein, setzten wir heute um in die Marina von Tourlos. Mit den Klapprädern ist der Weg nach Mykonos ein Katzensprung und gegen Mittag machten wir uns auf die berümmte Hafenpromenade und die Windmühlen zu besichtigen. Zum Schluss schauten wir nach wann morgen ein Schiff nach Delos abfuhr.

 

Mittwoch 17.09.08

Früh am Morgen ging es heute nach Delos, eine Ausgrabungsstätte aus den 2500 v.Ch . Mit dem ersten Ausflugsboot ging es los und auf der Insel sind wir dann in die andere Richtung wie das Herdentier Mensch gelaufen und hatten den ganzen Morgen unsere ruhe. Wunderschöne Staturen, Mosaike und Bauten konnte man hier bewundern. Gegen Mittag ging es dann zurück nach Mykonos, wo uns eine Überraschung erwartete. An dem Anleger wo heute morgen noch zahlreich Boote festgemacht waren, lagen nur noch unsere beiden und ein schwerer Schwimmkran baggerte den Hafen aus. Mit hektischen Handbewegungen und netten Äußerungen wurden wir „ gebeten “ den Hafen zu verlassen. Der Gewalt folgend, liefen wir so schnell wie möglich den Hafen und machten uns auf den Weg nach Tinos die Wallfahrtsinsel der Griechischen Kirchen.  

 

 

Ab jetzt Paul & Sabine:

                             

Ankunft Athen am 22.08.08.

Dann mit dem Auto nach Lavrion, mit Fritz „Zweigelt“ getrunken und der Metaxa am Ende war schlecht. Der hat mir dann am Samstag im Kopf gehangen. Morgens noch einkaufen. Auto weg und endlich um 12:00 Uhr weg. Viel Wind und Sabine wird’s schlecht. Paul schläft und schläft und schläft, vermeidet so Übelkeit. Abends dann in Kythnos. Nette Bucht, nette Taverne, nur etwas teuer. Dafür das Essen exzellent.

 

Sonntag 24.08.08.

Morgens nach guter Nacht und ein paar Blutflecken (Moskitos) schon um 9:00 Uhr abfahrt. Für uns ganz schön früh für Wolfgang zu spät. Aber Paul hatte Hunger und musste erst mal was essen. Leider kein Wind, platte See. Sabine freut es, wir hätten gerne mehr Wind. So motoren wir bis zu einigen Badebuchten von Serifos und entscheiden uns dann für Pauls Deja-vu Badebucht. Hier war er vor 23 Jahren mit seinem blonden Mädel, das heute etwas dunkler geworden ist. Baden, schwimmen, paddeln mit Sabine, Wolfgang verletzt sich am Zeh, dann noch ne heiße Fleischwurst und umlegen zum Hauptort Livadi. Pauls erster Anker Abwurf, stolz, hat funktioniert ohne den Finger zu quetschen. Jetzt gehen wir Frappe trinken.

 

Zurück vom Kaffee dann waschen mit Vollbad: Ins Wasser springen à Einseifen à ins Wasser springen zum Abspülen à mit Süßwasser nachspülen. Danach wie neu geboren ;-)))

 

Sabine fuscht Alex ins Handwerk und schneidet Wolfgang die Haare. Endlich kann man ihn wieder erkennen.

 

Abends zum Essen, Wolfgang trinkt ein paar Ouzo, wir Wasser und Bier, um 1 ins Bett, viele Mücken und Rauch.

 

Montag 25.08.08.

Erst um 9 Uhr auf, langes Frühstück mit Käse, Eiern und Fleischwurst. Danach zum Bus und hoch zur Chora in der Mittagssonne. Sehr beeindruckend. Dann zu Fuß wieder runter und einen gr. Salat gegessen mit Cola und Pommes. Zurück zum Boot, Campari, Wolfgang in den Schlaf gelesen, Sabine und Paul zum Schwimmen. Dann wieder das Vollbad und heute Abend mit dem Bus wieder hoch zur Chora zum Essen.

 

Dienstag 26.08.08

Leider hat es über Nacht mein Handtuch verweht. Es ist wohl abgesoffen. Das Wasser ist mir am Morgen noch zu kalt, um hineinzuspringen und mein schönes riesiges Badetuch zu suchen. Es war blau, also kann man es eh nicht im Wasser sehen, grin

Auf nach Sifnos zur Vathi Bucht. Bei Windstärke 5 ist das Segeln sehr angenehm und auch Sabine überlebt es gut. Serifos verschwindet langsam im Dunst und Sifnos erscheint immer klarer. Zwischendrin machen wir halt in einer kleinen vom Land unzugänglichen Bucht zum Baden. Super schön. Leider hält der Anker nur schlecht und Wolfgang bleibt lieber auf dem Boot, da es sehr eng ist und man leicht gegen den Fels stoßen könnte. Nach ausgiebiger Abkühlung weiter nach Vathi. Traumhafte Bucht im Westen Sifnos. Ein riesiges Privatboot ist schon da. Von irgend so einem Ölmulti, oder so. In der Nacht blau-türkise beleuchtet. Die Farbe erinnert etwas ans leichte Gewerbe. Am nächsten Morgen sind sie weg.

 

Nachts plötzlich sehr starker Wind. Wir liegen gut vor Anker, aber so ein paar Polen haben kräftig zu tun wieder Anker zu werfen. Es dauert mehr als eine Stunde und ich glaube der Alk hat nicht geholfen.

 

Am nächsten morgen Mittwoch 27.08.08 ist alles vorbei. Wir schnell zum Bus nach Appolonia. Dort ein Auto gemietet und dann auf der Suche nach einer Werkstatt. Der Traveller, ein wichtiges Utensil um den Baum zu befestigen ist gebrochen. Mit der Flex kann das gebrochen Metall abgetrennt werden und die Lösung ist nah. Auf einmal ist wieder beste Stimmung. Projekt Traveller gelöst, Hauptsegel kann wieder gehisst werden. Dann  fahren wir nach Kastello. Tolle Stadt hoch über den Klippen. Jedes zweite Touristenpärchen lässt sich von uns fotografieren. „Please can you make a photo of us?“. Klar doch, machen wir und dann gleich im Gegenzug: „can you make a photo of us as well?“, klar doch, geht doch!!!

Der Wind ist so heftig, dass einige Damen zu ihrem Leidwesen mit Miniröcken schlecht beraten sind. Dann nach Chryssopigi, Kapelle fast im Wasser. Romantisch…  Hier gehen wir auch zum Baden, direkt vom Fels ins tiefe Blau, fantastisch. Und dann der Sonnenuntergang über der Bucht von Vathi in einer Taverne. Wir würden ja dafür ein ganz anderes Marketing vorschlagen, dann wäre es dort auch voll. Darin sind wir uns zu Dritt direkt einig. Das wäre eine Goldgrube. So waren jedoch nur wenige Leute da, alles einheimische Griechen, das Essen war wie immer gut und recht günstig. Oppi hat uns prächtig unterhalten auch wenn  er kein Wort Englisch konnte und wir so gut wie kein  Wort Griechisch. Jeder hat auf den anderen unentwegt eingeredet und alle hatten wir unseren Spaß.

In der Nacht dann wieder Windstärken bis 8. Da fällt es schon mal schwer zu schlafen.

Diesmal waren es Griechen, die nicht ankern konnten.

 

Am Donnerstag 28.08.08 nochmals mit dem Auto nach Chryssopigi zum Baden. War einfach super dort und ist am frühen Morgen noch schöner. Dann haben wir das Auto zurückgegeben und ganz Appolonia zu Fuß unsicher gemacht. Wolfgang war so müde danach, dass er hinter einer Kirche erst mal ein Schläfchen halten musste. Wir wollten die Zeit zum Shoppen (Schoppen???) nutzen. Leider haben dann plötzlich ab 14 Uhr alle Läden zu gemacht. Macht nix haben wir halt was gegessen und ein Bier getrunken. Fand Wolfgang auch nicht schlecht. Noch ein kleiner Besuch im Internetkaffe, war jedoch eher erfolglos und dann mit dem Bus zurück nach Vathi. Dort die Positionslampe neu aufgehangen auf Vorschlag von Paul, kann natürlich nichts werden, war dann aber gar nicht so schlecht ;-))). Muss natürlich erst noch den 8er Wind überstehen; Originalton Wolfgang… ;-))))). Wir werden es sehen. Auf jeden Fall haben wir uns geeinigt, dass er auf dem Wasser Recht hat und ich auf dem Land: Frei nach dem Spruch der Kapitän und der Professer: Einer weiß es immer besser…

 

Jetzt noch Duschen dann Essen und Trinken und dann morgen nach Paros.

 

29.08.08

Morgens schnell nach dem Frühstück in  aller Frühe weg, ca. 8:00 Uhr. Wolfgang hat es irgendwie eilig. Leider stößt er sich den Kopf am Baum. Keine große Sache aber blutet gleich wie Harry. Dann geht es halbwind an Sifnos vorbei. Paul versucht den Kurs zu treffen, kann Wolfgang jedoch nicht zufrieden stellen. Paul gibt dann lieber ab an Sabine, die zum ersten Mal steuert: am Anfang etwas unsicher, was sich aber schnell legt und dann entpuppt sie sich zum Profi. Siehe Bild!!! Sabine trifft natürlich den Kurs immer bestens und sollte es mal nicht so sein, war es natürlich der Wind, der Wind, der Wind das himmlische Kind. Wenn ich nochmals geboren werde, werde ich eine Frau. Macht das Leben einfacher, manchmal….

 

Um 14 Uhr laufen wir dann in die Bucht von Naoussa auf Paros ein. Tatsächlich sind Bettina und Klaus, Bekannte von Wolfgang, mit ihrem Katamaran noch vor Anker. So ein Glück!!! Großes Hallo, Bier, Salat, Brot, Ouzo, in beliebiger Reihenfolge. Danach kurzes Abkühlen im Wasser. Sabine, Klaus und Bettina fahren mit dem Dinki nach Naoussa zum Einkaufen, das mit 2 PS Motor ca. 20 Minuten entfernt liegt. Nach ihrer Rückkehr wollten wir auf ein griechisches Fest gehen, das direkt gegenüber unserem Ankerplatz sein sollte. In Naoussa erfahren die Drei jedoch, dass das Fest am Vortag war und lassen die „Zurückgebliebenen“ Wolfgang und Paul per SMS wissen, dass sie sich auch per 2. Dinki nach Naoussa auf machen sollen zum Abendessen. 8 PS Yamaha machen aus einer 20 min Fahrt eine 10 min Fahrt, allerdings sind unserer Hosen etwas nass vom Spritzwasser. Macht nix, kühlt und trocknet schnell wieder weg. Wieder großes Hallo, Ouzo und so weiter  ;-))).

 

Nach einem sehr schönen Abend in sehr netter Gesellschaft noch eine Absacker mit Ouzo und so weiter …, um ca. 2 Uhr ins Bett, schlafen wie die Toten.

 

30.08.08

Marmelade, Eier mit Speck und Tee zum Frühstück. Das Ganze schon um 8 Uhr. Verdammt früh aber sehr lecker von Wolfgang zubereitet. Klaus und Bettina können sich nicht waschen: Frei nach dem Motto: „Kenn ich nicht, wasch ich nicht“ Nach einem ersten Bad im Meer erkenne sie uns wieder. Um ca. 11 Uhr große Verabschiedung, diesmal ohne Ouzo. Klaus und Bettina fahren nach Schinoussa, wir bleiben noch eine Tag in der Bucht.

 

Diesmal fahren Sabine und Paul alleine mit dem Dinki nach Naoussa, 8 PS gesteuert durch Paul. Dem traut Sabine nicht so recht, aber was bleibt ihr übrig. Wer an Land will, der muss mit. Geht natürlich alles gut, hin und zurück und Paul macht es Spaß, wogegen Sabine froh ist, wieder auf Rosine zu sein. Wolfgang womöglich auch, sein Dinki wieder zu sehen.

 

Heute Abend nochmals zu Dritt zum Essen nach Naoussa und morgen in aller Frühe dann schnell nach Syros. Es soll Wind aufkommen, der am Montag bis zu 8 auffrischen soll. Das wollen wir auf offener See vermeiden.

 

31.08.08

Tatsächlich: Nachts keinerlei Wind, nur Mücken, doch dann um ca. 4:30 kommt leichter Wind auf der immer stärker wird und sogar dicke Wolken mitbringt. Woher wissen wir das? Paul konnte vor Hitze und Stichen nicht schlafen und verbrachte eine Stunde zum Abkühlen an Deck. Es wurde dann aber mit dem Wind sehr schnell kalt und daher wieder schnell zurück ins warme Bett. Gott sei Dank wieder eingeschlafen. Um 6:15 rappelt die Ankerkette. Diesmal war es der andere Unruhegeist –Wolfgang– den es nicht mehr in seinem Bett hält. Bis dass Paul total erschlagen aus den Federn kommt und den Kopf  nach oben streckt, ist Rosine schon aus der schützenden Bucht raus, Wolfgang hisst und refft das Großsegel und Sabine traut ihrer eigenen Courage nicht so recht ob der hohen Wellen durch die sie Rosine steuert. Jede zweite Welle wird mit einem lauten, ungläubigen und etwas verängstigten „O Gott, O Gott“ von Sabine kommentiert. Sie steuert jedoch Rosine ganz professionell durch die immer schwerer werdende See. Nachdem auch noch die Genua zur Hälfte gehisst ist, verstummen die Angstschreie und die kühle Profession einer erfahrenen Skipperein ist deutlich auf ihrem Gesicht zu sehen. Pauls Gesicht gleicht dagegen noch immer mehr einem verschlafenen Waschlappen und Wolfgang schaut grimmig und prüfend dem Wind entgegen. Hart am Wind (6-7 mit 8er Böen) segeln wir Syros ca.  32 Meilen und 5 Stunden entgegen und ducken uns immer wieder schnell hinter der „Srpayhood“ weg, wenn die Gicht von Vorne über den Bug spritzt. Das Ganze hat was von Abenteuer. Wolfgang sagt: Wir hätten ja ’all inklusive’ gebucht, da gehört auch schlechtes Wetter mit dazu ;-))).  Zwischendrin bereitet Wolfgang etwas Toast für seine Crew und Sabine muss sich auch mal mit einem 2 Stunden Schläfchen von den Strapazen des Morgens erholen. Um ca. 12 Uhr steuert dann Paul in die scheinbar schützende Bucht. Die Fallwinde, vom Land kommend, erreichen Böen bis zu 8er Stärken (Die Lampe hält ;-))) siehe oben).

 

Rückwerts in die Marina zwischen zwei Booten mit ablandigem Wind gegen uns ist auch eine nette, neue Erfahrung. Hat etwas gedauert bis wir drin waren und war mindestens genau so viel Abenteuer wie die heftige See. Gott sei Dank ist die Seglergemeinschaft sehr unterstützend und hilfsbereit. Da haben wir uns einen Campari-Orange verdient, war aber noch etwas früh woraufhin Sabine einen griechischen Salat bereitet und Frappe ohne Baileys.

 

Reinhardt (61), ein Syriotischer-Deutscher Segelyachtreparatur-Verchecker und gut für alles denkbar andere, Betonung liegt auf “Alles“, verheiratet mit einer Griechin –Maria– kommt dann später an Bord. Unsere Lichtmaschine hat ein Problem. Mal lädt sie und mal nicht, ganz wie die Romantiker (das ist ein Insider; Deutschunterricht in der 12. Klasse: Lehrer forsch und bestimmt: Helge, wie haben die Romantiker gefühlt? Helge, verdutzt und verschüchtert ob der direkten Ansprache antwortet etwas schläfrig und zäh: Hm, Mal so und mal so… ;-))).

 

Am Abend fährt uns Reinhardt mit seinem alten aber noch immer mehr oder minder fahrtüchtigem Auto mit Pinneberger-Nummer nach San Michaelis in den rauen, bergigen Norden der Insel. Traumhafte Lage, nur Griechen und tolles Essen, Ouzo usw. Um ca. 1 Uhr nachts todmüde im Bett und schlafen bis am nächsten morgen um 10 Uhr.

 

01.09.08

Marina hat was von Wassercamping. Alle sitzen sie morgens im Boot und Frühstücken, ein fröhliches Hallo in alle Richtungen, gleich ob Deutsch, griechisch, amerikanisch oder so weiter. Erinnert auch etwas an Kolonie Sandkrug in Berlin. Wir bekommen frische Croissants, frisches Brot und leckere Trauben und Wolfgang macht die obligatorischen Spiegeleier mit Speck. Ausgedehntes Frühstück, danach Morgentoilette an Land und nebenher Email und Telefon mit der Firma. Helpdesk bei Richard: Wir bekommen gemeinsam das Problem der schlechten Darstellung der Web-Bilder auf Wolfgangs Computer in den Griff. Wolfgang hat natürlich vorher umgestellt und nicht mehr gewusst was er geändert hat. Also Parole: Nicht an den Knöppcher spielen ;-))). Das läuft dem Saarländer natürlich voll rein, geht der Witz doch normalerweise so, dass der Saarländer die Finger von den Knöppcher lassen soll und nun hat der Saarländer zum Leidwesen von dem Rheinhessen den Fehler gefixt und er muss die Finger von den Knöppcher lassen. OK, OK, ein anderer Rheinhesse hat dem Saarländer unter die Arme gegriffen.

 

Sabine und Paul fahren dann mit dem Bus zur Hauptstadt von Syros, Hermoupolis. Sehr beeindruckend. Eine Hafenstadt mit großer Vergangenheit, die ein charmantes Flair einer ehemaligen Metropole ausstrahlt. Die Stadt wirkt sehr französisch und erinnert an Avignon oder eine andere Südfranzösische Stadt. Kein Wunder, war sie doch lange bis zum 19. Jahrhundert unter französischer Verwaltung. Daher sind auch die mehr als 40% Katholiken zu erklären, die sich auf dem hohen Berg Ano-Syros niedergelassen haben, direkt gegenüber dem anderen Hügel, auf dem die Orthodoxen-Christen ihre Kirche erbaut haben. Hoch auf dem Ano-Syros trohnt eine festungsähnliche Kathedrale, die wir dann über eine sehr lange Treppe erklimmen, was ganz schön anstrengend für einen Segler ist, sich aber absolut lohnt. Der Hügel, die Häuser und die Kathedrale sind mehr als beeindruckend und der Blick ist außergewöhnlich und spektakulär. Wir erblicken Naxos, Paros, Tinos und Mykonos mit ein paar kleinen Drehungen auf dem Absatz.

 

Um 20:00 Uhr wieder unten, noch schnell die syrotische Spezialität Lokoumia eingekauft und dann um 20:30 mit dem Bus zurück nach Finikas zu Rosine. Essen, Ouzo, usw. Gute Nacht.

02.09.08

Der Wind ist noch immer heftig und wir beschließen einen weiteren Tag in Finikas zu bleiben. Es kommen mehr Boote rein, denen der heftige Wind und die Wellen sehr zu schaffen machten. Wir wollen morgen sehr früh weiter in Richtung Kea und sehen wie weit wir kommen, die südliche Bucht oder sogar die eigentlich schönere nördliche Bucht.

 

Also hängen wir einen weiteren Tag auf Rosine ab (Wassercamping) und helfen der ein oder anderen einlaufenden, geschafften Crew ihr Segelboot am Kai festzumachen. Langsam sind sogar wir Profis, Wolfgang ist natürlich schon vorher einer gewesen ;-))).

 

Heute Nachmittag fahren wir nochmals nach Hermoupolis, diesmal zu dritt und wollen dann auch dort zum Abendessen bleiben. Vorher wollen wir noch was auf Rosine essen und Sabine will es vorbereiten. Paul Schreibt Logbuch und Wolfgang hängt rum und so kommt es dazu dass Sabine den Satz lässt:

 

„Herr Siewert: Darf ich mal in meine Küche!“

 

Wolfgang weiß gar nicht mehr wo er hin soll. Sabine hat die Küche übernommen und Paul den Computer. Jetzt wird es kritisch für Ihn, seine geliebte Rosine in fremder Hand. Aber die Störenfriede wird er schon wieder ruhig bekommen, spätestens, wenn wir morgen bei 7er Wind Rosine durch die Wellen peitschen.

 

 

 

Ab jetzt schreibt Heiko

 

Samstag, 05.07.2008 um 22:30 Uhr – wir landen etwas verspätet auf Korfu. Wir, das sind er Admiral Albert ich und wir haben Post, eine Fensterscheibe, eine neue Schiffsschraube und Grauburgunder Wein für Wolfi im Gepäck. Alles gut gelandet – nichts kaputt gegangen!

Wolfi hat mir gesagt, wo genau er in der Gouvia Marina liegt und der Taxifahrer findet genau diese Stelle. Großes Hallo nachts um halb 12.                                  

Wolfi hat eisgekühltes Bier, einfach traumhaft, denn es ist noch ganz schön schwül heiß in dieser Nacht. Diverse Biere, Raki und Campari Orange mit Eiswürfeln bis wir alle um 2:30 todmüde in unsere Kojen fallen.

 

Sonntag, 06.07.2008 1. Tag

 

7:30 Uhr wir legen ab. Die im Osten aufgegangene Sonne glüht jetzt schon. Wir fahren aus der großen Bucht von Gouvia und nehmen Kurs Süd in Richtung Paxos.

Wolfgang schwärmt uns von einer kleinen Bucht mit einem kleinen Örtchen namens Lakka vor – da wollen wir heute hin. Nach ca. 6 Std motoren (es war leider kein Wind) und ca. 32 sm fahren wir in die Bucht von Lakka ein. Wirklich nett hier, wir ankern auf einem Sandgrund  im glasklaren Wasser. Wolfgang will gleich die neue Schiffsschraube montieren und holt die Tauchausrüstung hervor. Ich assistiere dem Cäpt’n. alles geht ganz schnell und Gott sei Dank passt die Schraube auch bombig gut auf die Welle.

Anschließend hängen wir alle faul auf dem Schiff im Schatten des Sonnensegels rum und dösen vor uns hin, - die letzte Nacht war sehr kurz …

Ab 16:00 Uhr verfolgen wir das alltägliche Schauspiel von „Ankermanöver-Strategen“ anderer Yachten und amüsieren uns fürstlich!

19:30 ich gehe schwimmen, danach machen wir uns alle „landfein“. Alle Mann ins Dinghy wir fahren an Land zum Essengehen. Hier angekommen begrüßt uns ein nettes Dörfchen mit dezentem Tourismus, nette Lokale und Straßencafés an der Wasserfront. Wir suchen ein Restaurant in „2. Reihe“ auf und essen dort entsprechend griechisch zu Abend. Danach kaufen wir noch kurz ein: 1 Palette Bier und noch ´was zu trinken …

A Bord zurückgekehrt gibt´s noch einen Absacker und dann frühes Schlafen.

 

Montag, 07.07.08

 

8:00 Anker auf, wir verlassen die Bucht Richtung Gaios dem Hauptort auf Paxos. Wolfi hat morgens schon geflucht; das Relais vom Kühlschrank ist defekt und die Pumpe lief und lief und hat die Batterie stark geschwächt. Wir müssen ein neues Relais in Gaios kaufen, sonst sehe ich schwarz für Eiswürfel ….

Nach gut einer Std. motorens laufen wir in den Stadthafen von Gaios ein. Er ist wie tiefer Fjord angelegt. Am Anfang ankern die Yachten mit langen Leinen zum Ufer. Dann kommt eine starke Biegung und die Kaimauern des Ortes bieten ca. 50 Yachten Anlegemöglichkeiten. Am Ende gibt´s eine 2. Ein-/Ausfahrt. Wir passieren diese und legen uns seitlich vor dieser Einfahrt wieder auf glasklarem Wasser vor Anker.

Wieder faulenzen und das Ankertreiben anderer Yachten auf diesem Platz beobachten.

Am frühen Abend, nachdem es nicht mehr ganz so heiß ist, wagen wir uns unter dem Sonnensegel hervor und gehen Baden, Wassertemp. – nahe 30°C.

20:30 Dinghy klar machen, wir fahren um Abendessen an Land. Zunächst Müll entsorgen und danach ein kleiner Streifzug durch das touristische, aber dennoch sehr nette Örtchen Gaios.

Wolfi hat eine Restaurantempfehlung parat; wir steuern in eine Seitengasse in ein Gartenlokal und lassen es uns schmecken.

Danach Espresso und Ouzo in einer kleinen Bar an der Wasserfront.

Um 23 Uhr sind wir wieder an Bord. Es folgt der letzte Drink und dann ist wieder Pennen angesagt!

 

 

Dienstag, 08.07.´08

 

Heute setzen wir über zum griechischen Festland. Das hört sich doll an, ist aber ganz nah. Nur ca. 10 Meilen haben wir bis zur nächsten Bucht. Wieder kein Wind, also dieseln wir ganz gemütlich. Die neue Bucht teilt sich in 2 Hälften. In dem einen Teil ist das Örtchen Parga, links daneben liegt eine große Bucht mit einer Hotelanlage. Wir gehen ganz links vor den Felsen vor Anker und sichern uns mit 2 langen Leinen an den Felsen.

Danach verfolgen wir das Spektakel der Wasserskifahrer, unterhalten uns, machen Mittagsschläfchen, gehen schwimmen, reden dummes Zeug, ….

„20 Uhr - wir haben uns fertiggemacht und fahren mit dem Dinghy rüber nach Parga.Dort angekommen erwartet uns ein Touri-Dorf übelster Sorte. Wir durchstreifen die engen Gassen in denen es überall Nippes-Geschäfte in Hülle und Fülle gibt.

Schnell verlieren wir die Lust und suchen uns ein Restaurant an der Wasserfront. Auf dem Balkon im 1. Stock mit Blick auf die Bucht und der Hafenpromenade nehmen wir in einen sehr gepflegten Restaurant Platz und essen lecker zu Abend.

Albert kann das Ganze nicht genießen, ihm ist schlecht und er muss am Abend noch mehrfach die Toilette aufsuchen …

 

Mittwoch, 09.07.´08

 

Heute geht´s weiter nördlich an der Festlandküste nach Syvota. Wolfi will und einen schönen Ankerplatz in Nähe eines Robinson-Clubs zeigen.

Nach ca. 12 Meilen (mit Motor) erreichen wir einen Küstenabschnitt mit vilen Buchten und kleinen vorgelagerten Inseln. Am 1. Ankerplatz hält unser Anker nicht, außerdem liegen wir so nahe an Felsen, so dass sich Wolfi entschließt, zu einer anderen Bucht zu fahren.

1 Meile weiter finden wir einen Ankerplatz mit hell türkisfarbenem Wasser und bestem Sandgrund. Hier gräbt sich der Anker vorbildlich ein und wir machen mit lagen Leinen zum Ufer fest. Herrliches Baden in diesem karibikartigen Wasser.

Heute habe ich mir zum 2. Mal den Rücken verbrannt. Autsch, das tut am frühen Abend ganz schön weh ….

Abends wie immer Langfall mit dem Dinghy. Wir fahren quer über die Bucht und legen an einem sehr netten und „aufgeräumten“ Touri-Örtchen an. Nach einem leckeren Abendessen bei einem etwas abgelegenen Griechen, gehen wir über die Hafenpromenade zurück zum Dinghy und schlürfen unterwegs noch einen Espresso.

Wir immer frühes Schlafengehen.

 

 

Donnerstag, 10.07.´08

 

Heute gibt´s ´was zu Arbeiten. Wolfi will in seinen „Lieblingshafen“ nach Platarias. Hier wohnt die deutsche Frau, die die Liegegebühren abkassiert und der Wolfi einen Flasche Grauburgunder Wein versprochen hat, die wir natürlich aus Deutschland (3 Flaschen) eingeflogen haben. Bin schon gespannt auf Wolfi`s Geschmack??

Nach dem wir nach ca. 2 Std. motoren hier festgemacht haben, macht sich Albert gleich an die Arbeit, die Plexiglas-Scheibe (haben wir auch aus Deutschland  mitgebracht) vom achterlichen Skylight auszutauschen. Ich habe Albert noch nie so aktiv gesehen …. Aber das kann er halt – neben dummen Sprüchen – Fenster und Fensterscheiben ein- und ausbauen. Ruckzuck hat Albert die neue Scheibe angepasst und eingesetzt. Donnerwetter, ich dachte schon, das würde nun den ganzen Tag dauern.

Zwischendurch habe ich mal unseren Müll entsorgt und war im nächsten Supermarkt zum

Einkaufen. Wirklich ein schönes, ruhiges Hafennest. Bin schon gespannt auf die Hafenkassiererin!!!!!

Später Nachmittag; an unserem Nachbarschiff taucht eine brünette Mittvierzigerin zum Abkassieren auf. Das ist sie … Wolfi holt ganz nervös den versprochenen Grauburgunder Wein raus und wackelt lässig über die Gangway auf die Hafenkante.

Fast ein herzliches Willkommen der beiden, jedoch mit höflicher Distanz.

Ob da ´mal ´was geht??

Patrizia grüßt auch Albert und mich ganz fröhlich und bedankt sich vielmals für die direktimportierte  Flasche. Dann zieht sie ganz happy wieder ab.

20:30 Uhr – wir gehen zu Olga zum Abendessen, wo alle Segler hingehen.

 

Freitag, 11.07.´08

 

Heute letzte Etappe zurück nach Korfu. Ganze 20 Meilen liegen vor und, die wir auch motoren müssen, mangels Wind.

14Uhr wir gehen vor der Gouvia-Marina vor Anker und wollen noch ein bisschen Baden.

Wir beobachten den ein- und auslaufenden Verkehr. Tolle Yachten …. Außerdem landen und starten direkt vor unserem Ankerplatz Wasserflugzeuge, ´ne tolle Schau.

!7:00 wir fahren in die Gouvia-Marina ein und melden uns über Funk an. Schon kommt ein Marina-Lotse und weist uns einen Platz zu. In dieser Marina haben ca. 1.000 Schiffe Platz!

Hier geht unser Törn zu Ende. Das Fazit: ganze 95 Seemeilen und keine davon gesegelt, alles motort!!! Auch eine neues Erlebnis für mich, - solch einen reinen Motorboot-Törn hatte ich noch nicht!

Hier in der Marina hat´s super Duschen und es macht ´mal wieder Spaß, der Körper-Hygiene ohne Wassersparen und normal aufrecht stehend – ohne Verbiegungen – nachzukommen.

Abends miete ich einen Leihwagen, mit dem fahren wir nach Korfu-Stadt und haben dort zwischen den alten Stadt- und Fortmauern einen netten Abend. Hier ist die ganze Stadt auf den Beinen. Überall nette Lokale, Restaurants, Bars, Cafés …

 

Samstag, 12.07.´08

Heute ist unser letzter Tag. Aber wir haben noch ne Menge Zeit, unser Flieger geht erst um 23:20 Uhr. So beschließen wir mit dem Mietwagen um den nördlichen Teil der Insel zu fahren, damit Albert noch ´was von Land & Leuten sieht. Wolfi und ich kannten die Tour bereits von unserem Jungfern-Törn vor 3 Jahren.

Nachmittags zurück haben wir noch ein Eis in Korfu-Stadt eingenommen. Danach Abhängen auf der Rosine und Koffer packen.

Um 20:30 fahren Albert und ich mit dem Leihwagen an den Flughafen, checken dort unseren Rückflug ein und lassen Wolfi mit Rosine zurück….

Es war wie immer eine schöne, erholsame Woche unter sich blind verstehenden Männer …

Vielen Dank, Wolfgang!!

 

Jetzt schreibt Jürgen weiter

 

Donnerstag, 24.4.08 / 1. Tag

Heute liegen mehr als sechs Wochen Urlaub vor mir. Vom Flughafen Hahn aus ging es mit der Ryanair nach Alghero/Sardinien. Etwa um 17:20 war ich an Wolfgangs Boot, das im Hafen von Alghero, praktisch mitten in der Stadt liegt. Nach einem Einkauf in einem Supermarkt gingen wir in ein Restaurant in der Altstadt zum Essen. Anschließend ging es in eine Kneipe zu einem Glas Guinness. Zum Abschluss besuchten wir noch die Leute des Nachbarbootes, um ihnen beim Leeren einiger Flaschen Rotwein zu helfen.

 

Freitag, 25.4.08 / 2. Tag

Gegen 06:30 ging es los. Wir fuhren an der Westküste Sardiniens entlang nach Süden. Nach 34 Seemeilen (ca. 63 km) ankerten wir in der Cala Saline, einer Bucht, etwa 15 sm nordwestlich von Oristano. Wolfgang servierte Spaghetti Bolognese und Pudding.

 

Samstag, 26.4.08 / 3. Tag

Wieder ging es um 06:30 los. Am späten Vormittag hatten wir 20° C. Anfangs war es bedeckt; später blauer Himmel. Um 18:15 legten wir in der Marina der Insel San Pietro am Kai an. Bis hierher, fast am südlichen Ende der Westküste, fuhren wir heute 54 sm (100 km). Im Ort, Carloforte, fand gerade das Couscous-Fest statt, weswegen es nicht einfach war, einen Platz in einem Restaurant zu bekommen.

 

Sonntag, 27.4.08 / 4. Tag

Diesen Tag verbrachten wir auf San Pietro. Am Vormittag ging es in den Supermarkt. Danach wechselte Wolfgang an der Motorwelle die linksgängige gegen eine rechtsgängige Antriebsschraube aus. Über Mittag gingen wir auf den Berg, von dem aus man einen herrlichen Blick auf die Stadt, das Meer und die Küste Sardiniens hat. Ein freundlicher Inselbewohner bot uns an, von der Terrasse seines Hauses aus Fotos zu machen. Er nahm uns dann auch noch in seinem Auto mit in die Stadt hinunter. Abendessen im Restaurant. Es war ein schöner Tag mit blauem Himmel und Temperaturen um die 26°C.

 

Montag, 28.4.08 / 5. Tag

Am Vormittag wurde Campinggas und noch etwas aus dem Supermarkt besorgt. Am Nachmittag machten wir einen Spaziergang durch die Stadt und am Hafen entlang.Um 16:30 legten wir ab. Unser Ziel war die Insel Marettimo, die vor der Nordwestecke Siziliens liegt. Luftlinie San Pietro – Marettimo etwa 180 sm (ca. 333 km). Wegen Gegenwindes der Stärke 4-5 mussten wir kreuzen, was natürlich die Wegstrecke verlängerte.

Dazu war es in der Nacht ziemlich kalt. Irgendwann in der Nacht wurde ich durch die heftigen Bewegungen des Bootes auf der Toilette gegen das Waschbecken geschleudert, dass dieses abriss.

 

Dienstag, 29.4.08 / 6. Tag

Am Vormittag gab es kaum Wind. Dann fuhren wir mit Rückenwind. („Schmetterling“) Um 13:00 hatten wir noch etwa 120 Seemeilen vor uns. Tagsüber war es einigermaßen warm und auch in der zweiten Nacht ziemlich kalt.

 

Mittwoch, 30.4.08 / 7. Tag

Um 14:00 herum, nach insgesamt 226 sm (ca. 419 km) waren wir in dem kleinen Hafen der Insel Marettimo. Wir legten an einem Katamaran im Päckchen an. Später legte sich an uns noch ein Tauchboot. Wolfgang befestigte das abgerissene Waschbecken. Wir machten einen Rundgang durch den kleinen Ort und tranken ein Bier in dem Lokal „Il Pirata“. Am Abend gönnten wir uns in einem anderen Lokal ein Fischmenü, das zwar gut war, aber mit 110,- Euro vielleicht doch etwas zu teuer.

 

Donnerstag, 1.5.08 / 8. Tag

Heute blieben wir in Marettimo. Wir erkundeten den Ort, waren im kleinen Supermarkt und am Abend im „Il Pirata“, wo wir wieder Fisch aßen und zwar zu einem fairen Preis.

 

Freitag, 2.5.08 / 9. Tag

Gegen 10:00 legten wir ab. Das Ziel heißt „Vulcano“, vor der Nordostküste Siziliens gelegen. Wieder mal Gegenwind von etwa der Stärke 5. Der Himmel meistens bedeckt. In der Nacht schlief der Wind ein. Spätabends sahen wir die Lichter Palermos, ein schönes Bild.

 

Samstag, 3.5.08 / 10. Tag

Spiegelglatte See. Um 09:30 herum kam die Insel Vulcano in Sicht. Um 12:05 lagen wir vor Anker. Die Insel Vulcano gehört zu den Äolischen Inseln, die wegen der Hauptinsel Lipari auch Liparische Inseln genannt werden. Sie hat einen ständig tätigen Vulkan, an dessen Fuß wir ankern. Heute machte Wolfgang Pizza. Ich bin begeistert.

 

Sonntag, 4.5.08 / 11. Tag

Gegen 06:15 starteten wir Richtung Stromboli, der nördlichsten der Äolischen Inseln, die wir um 10:30 erreichten. Die Insel besteht fast nur aus dem gleichnamigen Vulkan, trägt aber drei Dörfer. Auch dieser Vulkan ist ständig tätig, machte aber zur Zeit unseres Besuchs nicht viel Aufhebens. Wir umrundeten die Insel um etwas mehr, als die Hälfte und ankerten um 11:45 dann in einer kleinen Bucht. Von Vulcano aus waren es 30 sm (ca. 56 km).

 

Montag, 5.5.08 / 12. Tag

Um 06:10 war der Anker oben und es ging weiter Richtung Straße von Messina. Am frühen Vormittag wurden wir von vier Kriegsschiffen halb umrundet, die aber, glaube ich, nichts von uns wollten. Etwas später sahen wir, wie der Stromboli riesige Rauchwolken ausstieß. Um 13:15 bogen wir in die Straße von Messina ein. Auf Odysseus’ Spuren zwischen den Strudeln Skylla und Charybdis und den querfahrenden Fähren hindurch bretterten wir mit Hilfe des für uns günstigen Gezeitenstroms mit einem Speed von bis zu 8,9 Knoten die Straße runter. Um 19:00 lagen wir unterhalb der den Berg hinauf gebauten Stadt Taormina vor Anker. Die Stadt liegt an der Ostküste Siziliens zwischen Messina und Catania. 70 sm (ca. 130 km) fuhren wir heute.

 

Dienstag, 6.5.08 / 13. Tag

Gegen 08:45 ging es los. Bei unserer Abfahrt war der Ätna ganz nah zu sehen. Eine große Rauchwolke schwebte über seinem mehr als 3200 m hohen Gipfel, der noch von vereinzelten Schneefeldern bedeckt war. Zu unserem Ziel war es nicht weit. Nach 13 sm (24 km) waren wir in Stazzo um 11:50 mit dem Anlegen fertig. Das Ufer dieses kleinen Ortes wird teilweise durch einen breiten Streifen Lava gebildet, die sich irgendwann vom Ätna kommend ins Meer geschoben hat. Am Nachmittag das Übliche: Spaziergang, Kaffee, Bier, Supermarkt. Am Abend Steak in einem Restaurant. Der Kellner holte tief Luft, als ich nach dem Essen einen Cappuccino bestellte. Wolfgang klärte mich auf. Man trinkt abends nach dem Essen keinen Cappuccino, sondern Espresso oder anderes. Abends regnete es zum ersten Mal, seit wir unterwegs sind.

 

Mittwoch, 7.5.08 / 14. Tag

Das Frühstück fand heute an Land statt. Um 09:20 legten wir ab. Es war fast windstill, weshalb ausschließlich der Motor zum Einsatz kam. Mit seiner Schleppangel fing Wolfgang heute einen Ast. Er ist alles, was ihm bisher auf unserer Reise an den Haken ging. Am letzten Freitag war sogar der Köder, eine Fischattrappe, weg. Ich finde das ganz in Ordnung. Ich esse zwar gerne Fisch, aber das, was dem Genuss vorausgeht, mag ich nicht. Das ist zwar nicht konsequent, aber trotzdem… Um 16:05 lagen wir nach 38 sm (ca. 70 km) Fahrt am Kai von Syrakus, mitten in der Stadt. Syrakus liegt fast am südlichen Ende der sizilianischen Ostküste. In antiker Zeit war die Stadt einer der mächtigsten griechischen Stadtstaaten, vergleichbar mit Athen. Hier lebte Archimedes und er starb hier durch die Hand eines übermotivierten römischen Soldaten.  Nach einem Stadtrundgang besuchten wir heute mal ein chinesisches Restaurant. War ganz gut und auch nicht teuer.

 

Donnerstag, 8.5.08 / 15. Tag

Nach dem Frühstück ging es erst einmal in einen Supermarkt. Darauf folgten am Nachmittag und gegen Abend Streifzüge durch die Stadt. Wir gingen über einen Markt, der in einem engen Straßenzug der Altstadt stattfand. Auf der einen Straßenseite wurde Fisch und was sonst noch das Meer hergibt, auf der anderen Seite Obst und Gemüse verkauft. Am Abend gab es ein Menü mit Schwertfisch.

 

Freitag, 9.5.08 / 16. Tag

Um 09:30 legten wir ab, um zur Tankstelle zu fahren, an der wir uns mit dem Tankwart für 10:00 verabredet hatten. Der war natürlich nicht da, trudelte dann aber um 11:50 ein. Nach dem Tanken fuhren wir zurück, um an unserem alten Platz wieder anzulegen. Beim Anlegen ereignete sich ein Missgeschick, dessen Ursache ich nicht mehr nachvollziehen kann. Es ergab sich durch meine Dusseligkeit die Situation, dass Wolfgang sich an Land befand, während ich auf dem Boot war und die zwei Leinen, mit denen das Boot festgemacht war im Wasser lagen. Ich schaffte es nicht, hauptsächlich wegen des Windes, rückwärts wieder an den Kai heranzufahren. Wolfgang kam schließlich mit einem Schlauchboot, das er sich kurz ausgeliehen hatte, herangepaddelt. Nach kurzer Zeit lag Rosine wieder fest am Kai. Es war alles furchtbar peinlich; hauptsächlich wegen der Leute, die uns zugesehen haben…

Um 16:30 legten wir wieder ab. Unser nächstes Ziel: Malta. Der Wind hatte anfangs die Stärke 4-5, wurde in der Nacht stärker, mit Böen bis 9. Wir fuhren schließlich nur noch mit einem kleinen Zipfel der Genua.

 

Samstag, 10.5.08 / 17. Tag

Um 07:30 fuhren wir nach einer Fahrt von 86 sm (ca. 159 km) in den Hafen von Valletta ein und um 08:00 war Rosine festgemacht. Den Tag über ruhten wir uns aus. Am Abend waren wir auf der Black Pearl, einem Restaurantschiff, das an der Marina, in der wir liegen, aufs Land gesetzt wurde. In ihrem früheren Leben war die Black Pearl ein Großsegler, der zweimal unterging, bevor er auf das sichere Land gehoben wurde.

 

Sonntag, 11.5.08 / 18. Tag

Zufällig stellte Wolfgang fest, dass heute Pfingsten ist. Vom Vormittag bis zum Nachmittag waren wir zu Fuß in Valletta unterwegs. Die Stadt liegt auf einer Halbinsel. Die Befestigungsanlagen zeugen von einer bewegten Vergangenheit. Neben Englisch ist auch Maltesisch Amtssprache. Noch eine Besonderheit: Hier fahren alle auf der falschen Straßenseite.

 

Montag, 12.5.08 / 19. Tag

Ein Obsthändler kam zu uns an Boot. Für Äpfel, Pfirsiche, Bananen, Zitronen, Eier und Bier zahlten wir stolze 45,- Euro. Ein Besuch im Supermarkt war auch wieder fällig.

 

Dienstag, 13.5.08 / 20. Tag

Wir absolvierten zwei große Wanderungen, dass uns die Füße wehtaten. Dank einiger „Abkürzungen“ erreichten wir eine km-Zahl von schätzungsweise zwischen 20 und 25. Abends waren wir in einem Restaurant an der Marina.

 

Mittwoch, 14.5.08 / 21. Tag

Das Boot wurde seeklar gemacht und danach ging es noch einmal in den Supermarkt. Am Nachmittag aßen wir eine Kleinigkeit in einer Snackbar. Etwa um 16:30 legten wir ab. Der Wind hatte die Stärke 2 bis 3. Anfangs sichteten wir viele Schiffe; in der zweiten Nachthälfte keine mehr.

 

Donnerstag, 15.5.08 / 22. Tag

Erholung auf See. Wir waren fast allein auf dem Wasser; sahen nur einige Schiffe. Es war ein schöner, ruhiger Tag. Auch der Wind hatte eine Pause eingelegt. Der Tag ging herum bei gutem Essen, feinen Getränken und tiefschürfenden Gesprächen. Es folgte eine ruhige Nacht.

 

Freitag, 16.5.08 / 23. Tag

Der Tag begann mit der Windstärke 0. Die Sonne strahlte, der Himmel war blau. Es wurde wärmer. Mittags waren es 25° C. Wir sannen darüber nach, wie schön das Leben sein könnte, wenn die Arbeit nicht wäre. Am Nachmittag, auf halbem Weg von Malta nach Kreta, gab es von Wolfgang zubereitete und gebackene Pizza Hawaii; als Nachtisch Pudding. Auch die Nacht war ruhig. Zwei oder drei Schiffe wurden gesichtet. Der Mond hatte sich fast gerundet. Etwa um 22:45 schlug Wolfgangs Angel Alarm. Es war wieder nichts mit einem Fang und Wolfgang hatte wieder einen Köder weniger.

 

Samstag, 17.5.08 / 24. Tag

Auch heute hatte der Wind keine Lust, etwas zu tun. Nachmittags durchfuhren wir ein Dunst- und Nebelfeld. Die Sicht war stark eingeschränkt. Es war ungemütlich und beunruhigend. Die Nacht war wieder ruhig. Die See war glatt, nur der Motor hatte zu tun.

 

Sonntag, 18.5.08 / 25. Tag

Um 09:35 lag Rosine fest am Stadtkai von Chania. 472 sm (ca. 874 km) hatten wir zurückgelegt. Chania ist die zweitgrößte Stadt Kretas und liegt am westlichen Ende der Nordküste.  Die Stadt ist eine Urlauberhochburg, dabei aber reizend und anziehend. Wir durchstreiften gleich die Straßen und Gassen und genossen mittags eine große, gemischte Grillplatte. Nachmittags besuchten wir zwei Marinemuseen. Den Abend verbrachten wir in einem Freiluftlokal bei griechischer Livemusik und Ouzo. Wolfgang hat mir über Griechenland nicht zuviel versprochen. Es herrscht hier eine tolle Stimmung, deretwegen wir vorhaben, morgen noch hierzubleiben.

 

Montag, 19.5.08 / 26. Tag

Der Tag begann mit einem Kaffee in der Taverne, vor der die Rosine festgemacht ist; Fußweg etwa zehn Meter. Danach ging es in den Supermarkt. Später folgte ein langer Spaziergang am Hafen entlang und durch die Stadt. Der Tankwagen, der uns um 16:00 Diesel bringen sollte, war nicht unpünktlich, er erschien überhaupt nicht. Am späten Nachmittag legte nicht weit von uns eine Segelyacht von wohl knapp zwanzig Metern Länge an. Es war die Cordelia aus Sydney mit fünf Australiern an Bord. Am Abend ging es noch einmal in die Stadt. In einer Taverne beendeten wir den Tag mit Gyros und Retsina.

 

Dienstag, 20.5.08 / 27. Tag

Um 06:00 legten wir ab. Nach knapp zwei Stunden Fahrt wurden wir von einem Schnellboot der Küstenwache gestoppt. Man sagte uns, dass das Gebiet vor uns bis Mittag gesperrt sei. Wir ankerten daraufhin in einer Bucht, an der wir kurz vorher vorbeikamen. Gegen 10:45 bekamen wir über Funk die Erlaubnis, weiterzufahren. Mittags gab es Pizza mit Käse, Salami und Pilzen. Gegen 18:00 legten wir in Balion an. 40 sm (74 km) hatten wir zurückgelegt.

 

Mittwoch, 21.5.08 / 28. Tag

Um 06:00 ging es wieder los. Nach einer kurzen Strecke von 21 sm (ca. 39 km) hatten wir kurz nach 10:00 in Heraklion, der Hauptstadt Kretas, festgemacht. Die Stadt erschien uns als eine normale Großstadt mit viel Gedränge und Verkehrslärm.

 

Donnerstag, 22.5.08 / 29. Tag

Am Vormittag fuhren wir zum Tanken. Als wir zurückkamen, war natürlich unser Platz belegt, aber wir fanden einen neuen auf der anderen Seite des Schwimmstegs. Wir blieben heute noch in Heraklion. Natürlich führten wir unsere Wanderungen durch. Im Hafen imponierten uns die riesigen Fähren und das Kreuzfahrtschiff „Ocean Village“.

 

Freitag, 23.5.08 / 30. Tag

Um 06:00 starteten wir in Richtung Rhodos. Der Wind wehte bis Stärke 4. Er flaute immer wieder mal ab und kam dann wieder. Entsprechend fuhren wir mal mit, mal ohne Unterstützung durch den Motor. Die Nacht war ruhig und klar. Der Mond war noch fast voll.

 

Samstag, 24.5.08 / 31. Tag

Am Vormittag segelten wir vor einem Wind der Stärke von etwa 4. Die Insel Rhodos war inzwischen erreicht worden und wir segelten an der westlichen Küste entlang. Am mittleren Vormittag war bereits die türkische Küste zu sehen. Kurz nach 13:00 ereichten wir nach einer Fahrt von 168 sm (ca. 311 km) die Stadt Rhodos an der Nordspitze der gleichnamigen Insel. Hier sind wir am östlichsten Punkt unserer Reise. Etwa eine Stunde, nachdem wir angelegt hatten, mussten wir sowie unser Nachbar die Boote an eine andere Stelle des Hafens verlegen. Den Grund kennen wir nicht.

Rhodos ist eine schöne und sympathische Stadt. Es macht Spaß, in ihr umherzuwandern. An allen Ecken und Enden stößt man auf Zeugnisse ihrer geschichtlichen  Vergangenheit.

 

Sonntag, 25.5.08 / 32. Tag

Heute blieben wir in Rhodos. Wir streiften durch die Altstadt und den Hafen, in dem wir die Ocean Village, die wir schon in Heraklion bewundert hatten, wiedertrafen. In Rhodos findet zur Zeit das Rosenfest statt. Ritter, Gaukler, Musik- und Tanzgruppen in mittelalterlicher Kleidung bringen dem Publikum ihre Darbietungen nahe.

 

Montag, 26.5.08 / 33. Tag

Um 06:00 ging es wieder los. Unser Ziel war der kleine Ort Symi auf der gleichnamigen Insel. Nach einer Fahrt an der türkischen Küste entlang erreichten wir Symi nach 26 sm (ca. 48 km) um 11:00. Nachdem wir getankt hatten, legten wir in dem runden Hafenbecken an. Die Häuser von Symi gruppieren sich um den Hafen und an den Hängen, die zum Teil schon hinter der ersten Häuserreihe beginnen. Ich glaube, man kann sich keinen idyllischeren und malerischeren Ort vorstellen. Am Nachmittag machten wir eine kleine Wanderung, die uns durch die Gassen an einem der Hänge und in eine Kirche hoch über der Stadt führte. Abends aßen wir in einer Taverne unter anderem etwas so suspektes wie Oktopussalat. Vom Wirt erfuhren wir, dass jeden Tag ein Tanker aus Rhodos kommt und für das wasserarme Symi 1000 Tonnen Wasser bringt.

 

Dienstag, 27.5.08 / 34. Tag

Wie üblich, lichteten wir den Anker kurz vor 06:00. Es ging nach Südwesten. Nach 63 sm (ca. 117 km) ankerten wir um 17:45 in der Südbucht der Insel Ioannis, auch Seirina genannt. Um 21:00 herum lockerte sich der Anker. Wolfgang rief mich. Ich war gerade auf der Toilette. Es gibt Situationen, in den man noch nicht einmal in Ruhe sch.. kann. Wir holten den Anker rauf und ließen ihn nochmal runter. Es klappte; der Anker hielt.

 

Mittwoch, 28.5.08 / 35. Tag

Zur Abwechslung ging es heute mal um 05:00 los. Es ging weiter nach Südwesten Richtung Santorin. Wir erreichten den kleinen Hafen am Südende der Insel nach 62 sm (ca. 115 km) um 16:30 und machten am Kai fest. Später, in der Taverne, von der aus man einen schönen Blick auf den Hafen hat, sagte uns der Wirt, der uns ein wenig ausgefragt hatte, dass unser Boot auf dem Platz eines Fischers liegt, mit dem nicht zu spaßen ist. Der Wirt fuhr Wolfgang zum Boot. Nach zwanzig Minuten war Wolfgang zu Fuß wieder da. Er hatte das Boot ein paar Meter weiter um die Ecke herum neu verlegt.

 

Donnerstag, 29.5.08 / 36. Tag

Es ging wieder um 06:00 weiter, weil 05:00 eine Schnapsidee war. Den ganzen Tag sahen wir kein Schiff. Auch der Wind ließ nichts von sich spüren. Wir übten das „Hausbootfahren“. Am Vormittag hat Wolfgang Brot gebacken, das, mit Leberwurst belegt, herrlich schmeckte. Am Nachmittag hat er dann doch noch einen Fisch gefangen, einen Thunfisch von etwa 80 cm Länge und schätzungsweise 5 kg Gewicht. „Der reicht für 3, 4, 5 Tage“, meinte Wolfgang. Der Fisch kämpfte um sein Leben, aber er hatte keine Chance… Später aßen wir von seinem Filet, das etwas mehr, als zwei Stunden zuvor noch im Meer umherschwamm. Es hat sehr gut geschmeckt. Gegen 20:30 bekamen wir Besuch von einer größeren Gruppe Delfine. Sie schwammen neben und unter dem Bug mit. Sie spielten mit dem Boot und der von ihm erzeugten Bugwelle. Manchmal legte sich das eine oder andere Tier auf die Seite, um uns, die wir auf dem Bug standen, zu betrachten. Sie sahen uns an! Ab und zu tauchten einige Delfine weg und an ihre Stelle traten Artgenossen, die mit Rosine und ihrer Bugwelle mithielten. Diese Tiere bewegen sich mit einer Eleganz, die ich nicht beschreiben kann. Knapp eine viertel Stunde dauerte die herrliche und unvergessliche Vorstellung, die uns diese Geschöpfe boten.

Den ganzen Tag über haben wir kein anderes Schiff gesehen.

 

Freitag, 30.5.08 / 37. Tag

In der Nacht sichteten wir fast ständig Schiffe, die uns entgegenkamen, uns überholten oder unseren Kurs kreuzten. Um etwa 03:00 herum, beim Passieren des rechten Fingers des Peloponnes, hatten wir es plötzlich mit einem Wind der Stärke 7 zu tun. Um 09:50 lagen wir in einer Bucht, Limin Kagio genannt, fast am Ende des mittleren Fingers vor Anker. 153 sm (ca. 283 km) hatten wir bis hierher zurückgelegt

Heute gab es wieder Fisch. Dieses Mal mit einer Rahm-Dill-Soße im Ofen überbacken. Wolfgang hat sich selbst übertroffen.

 

Samstag, 31.5.08 / 38. Tag

Der Start fand heute erst gegen 06:20 statt, weil sich die Leine des zweiten Bugankers mit der Kette des ersten etwas verheddert hatte. In den ersten Stunden hatten wir einen Wind von 0. Später kam er mit 5 und auch 6 von vorn. Wir mussten zwischen vielen Inseln und Inselchen hindurchfahren und aufpassen, dass wir nicht von einem dieser Eilande gerammt wurden. Am Nachmittag umrundeten wir den linken Finger, fuhren noch ein Stück die Westküste des Peloponnes hoch und hatten um 17:20 am Kai des Hafens von Pylos festgemacht. Unsere Wegstrecke war heute 59 sm (ca. 109 km) lang. Zunächst besuchten wir mal wieder einen Supermarkt. Das dringend benötigte Spülmittel durfte ich mir aussuchen, weil es ja für mich ist.

Zur Abwechslung gab es den Fisch mal abends. Delfinsteak paniert.

 

Sonntag, 1.6.08 / 39. Tag

Wir machten mal wieder einen Tag Pause. Am Nachmittag saßen wir in einem Gartenlokal unter einem riesigen Ahorn. Es war schön kühl unter seinem Laubdach. Wir können unsere Bestellungen inzwischen in Griechisch aufgeben. Die Bedienung des Lokals war sicher Ausländerin, sie verstand nämlich kein Griechisch.

Später zauberte Wolfgang ein Fischcurry vom Feinsten. Ich bin schon gespannt, was es morgen gibt.

Den Abend verbrachten wir in einer Taverne bei Wein, Bier und Ouzo.

Es war wohl gegen Mitternacht, Wolfgang lag schon in seiner Koje, da fiel ich ins Hafenbecken. Nach einiger Zeit holte man mich heraus und schaffte mich ins Krankenhaus in Karamata, etwa 50 km östlich von Pylos.

 

Montag, 2.6.08 / 40. Tag

Ich musste noch im Krankenhaus bleiben. Wolfgang brachte mir Essen und Trinken.

 

Dienstag, 3.6.08 / 41.Tag

Es dauerte noch bis gegen 16:00, bis ich das Krankenhaus verlassen konnte. Am Mittag bekam ich zum ersten Mal etwas vom Haus zu essen: warmen Fisch, kalte Kartoffeln und Gemüse, Pfirsichkompott.

Etwa um 16:45 war ich wieder am Boot. Ich musste noch an einem Protokoll, das vom Hafenamt erstellt wurde, mitwirken, dann waren wir entlassen.

 

Mittwoch, 4.6.08 / 42. Tag

Gegen 05:55 legten wir ab. Es ging 64 sm (ca. 119 km) nach Norden zur Insel Zakynthos. Wir ankerten um 17:25 in der Bucht am Südende der Insel.

 

Donnerstag, 5.6.08 / 43. Tag

Gegen 06:00 ging es wieder los. Es ging weiter nach Norden, an das Nordende der Insel Kephallinia, wo wir nach 60 sm (ca. 111 km) um 17:00 im Hafen Phiskardo ankerten. Die letzten Stunden fuhren wir an der Westküste Ithakas, der Heimat des Odysseus, entlang.

Wir trafen Sven Evers mit Familie und Freunden und verbrachten einen netten Abend mit ihnen in einem Restaurant.

 

Freitag, 6.6.08 / 44. Tag

Gegen 06:15 ging es weiter. Kurz vor Mittag begann der Motor, Schwierigkeiten zu machen. Irgendetwas mit der Kraftstoffzufuhr ist nicht in Ordnung. Wolfgang behob das Problem provisorisch. Der Motor bekommt seinen Sprit jetzt direkt aus dem Kanister.

Um 17:35 lagen wir im Hafen Lakka, am Nordende von Paxos vor Anker. 54 sm (100 km) legten wir zurück.

 

Samstag, 7.6.08 / 45. Tag

Auch die längste Reise hat ihren letzten Tag. Der ist heute gekommen.

Zur Abwechslung ging es mal gegen 04:00 los. Nach einem schönen Sonnenaufgang verschlechterte sich langsam das Wetter. Kurz vor dem Ende der Etappe segelten wir unter schwarzen Wolken durch Regen, Blitz und Donner. Um 10:00 waren wir am Ziel unserer langen Reise und lagen um 10:30 in der Marina Gouvial in der Mitte der Ostküste von Korfu am Schwimmsteg.

Es war eine tolle Reise, die mir unvergesslich sein wird. Unzählige Erinnerungen werde ich mit nach Hause nehmen.

Ich danke Wolfgang für die Kameradschaft und Freundschaft, die er mir erwiesen hat und wünsche ihm eine allzeit gute Fahrt und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel.

Heute Abend geht mein Flieger nach Deutschland.

Und nun verabschiedet sich

Jürgen.