Gästelogbuch 2012

 

Ab jetzt schreibt Doro

 

14.11.2012

Vieux Fort: Mein letzter Tag an Bord :-(
Wir melden uns - mal wieder - beim Zoll an und gehen einkaufen. Ich lerne Captain Ricky kennen, der Mann, der alles weiß und einem auf jeden Fall weiterhilft.
Am Nachmittag ist schwimmen angesagt und am Abend kommt Nachbar Kevin vorbei, um von seinen Heldentaten an diesem Tag zu erzählen. Sein Boot wurde überfallen und er möchte, dass das - auch für die Zukunft der anderen Segler - aufgeklärt wird. Wir essen zusammen die letzten Teile unserer Makrele und dann wird es auch schon Zeit, Abschied zu nehmen.

Wie immer hatte ich einen wunderbaren, erholsamen, tollen Urlaub.
Vielen Dank dafür
Dorothee

 

 

 13.11.2012

 

Heute ging es um 5:30 h los. Wir verlassen Bequia Richtung St. Lucia. Wir wollen ja rechtzeitig für meinen Abflug da sein.

Uns begleiten braune Möwen und die wunderschönen Fregattvögel. An Bequia vorbei Richtung St. Vincent und dann Richtung St. Lucia. 10 – 11 Std. und ich habe nicht wirklich Lust dazu. Ein Pflaster hinterm Ohr hilft bei möglicher Seekrankheit. Wir hatten ziemlich bald hohe Wellen, aber nicht allzu viel Wind.

 

Das erste Ereignis des Tages war der Fang eines Fisches. Seit ich hier bin, versucht Wolfgang, zu fischen. Bisher ohne Erfolg. Nun aber. Zwar nicht groß, aber prima. Nur leider ist der doofe Fisch wieder von Bord gehupft L

Danach haben wir 2 Delphine gesehen. Großes Ereignis, denn ich habe noch nie Delphine in freier Wildbahn bzw. Meer gesehen. Und sie waren ganz nah und ich ganz aufgeregt. Leider sind sie nur vorbeigeschwommen.

Dann fingen allmählich die großen Wellen an. Kein Super-Wind, aber riesige Wellen. Die waren  schon bis zu 2,50 m hoch.

Und dann – Fisch-Alarm… Tatsächlich hat noch mal ein Fisch angebissen. Dieses Mal eine Goldmakrele (sie sagen hier „Mahi-Mahi“ dazu) und sie blieb auch dran. Schrecklich schön. Also der Fisch ist schön grün-gelb mit blauen Punkten und war fast 90 cm, aber sterben sehen… L Wolfgang gibt fast 100% igen Alkohol hinter die Kiemen, das betäubt. Dann hat er sie (es war ein Mädchen) ausgenommen und in den Kühlschrank gepackt. Ganz große Aufregung.

Dann ging es weiter auf den hohen Wellen. Die Rosine lag sehr gut. Immer obendrauf und ein bisschen seitlich. Ich lag hinten im Cockpit und habe ich mich quer gelegt. So passe ich gut hin und kann nicht abrutschen. Ich war schön am Schlafen als uns eine Monster-Welle von vorne erwischte. Wolfgang meint, dass die Welle ungefähr 4 m hoch war und direkt von vorne kam. Er wollte sich noch ins Trockene retten, aber nichts klappte mehr. Das Wasser schoss ins Cockpit und ich dachte, dass ich im Meer wäre. Alles war nass. So was hatten weder Wolfgang noch ich je erlebt. Das Wasser schoss auch nach innen. Wir waren komplett durchnässt. Schon wieder. Das waren wir ja erst gestern (Auf dem Weg die Segelplanen wieder abzuholen, kamen wir in einen richtigen tropischen Regen. Nass bis zur Unterhose). Kann man noch nasser werden? Ja, man kann. Aber die Sonne hat es erträglich gemacht und nach und nach getrocknet. Der Wahnsinn.

Was konnte  auf den letzten 12 Seemeilen noch passieren? Besuch von ca. 10 – 15 Delphinen J Und die waren gut drauf. Haben sich immer wieder vor den Bug geworfen, um auf der Bugwelle zu surfen, sind gesprungen, haben sich dabei zur Seite gelegt, haben Quatsch gemacht. So nah, so schön, so fazinierend, so viele, so viel Leben und Freude in ihren Bewegungen, so unglaublich schön. Ein ganz großartiges Erlebnis. Die Delphine haben uns fast eine halbe Stunde begleitet. Wolfgang meinte, dass ihm so was auch noch nicht passiert wäre. Schon das zweite Mal. Erst die Welle, dann so lange Delphinen-Besuch.

Auf den letzten Meilen haben wir dann nur noch fliegende Fische gesehen.

 

Nun liegen wir in St. Lucia, in der Nähe vom Flughafen, haben gerade lecker Goldmakrele gegessen und werden nun noch ein bisschen Backgammon spielen. Die 10 Stunden waren nun dann doch nicht so schlimm

 

12.11.2012

 

Heute haben wir total viel gemacht J Wir haben neue Abdeckplanen für die Segel bestellt und sind dann ein bisschen zwischen den Touris spazieren gegangen. Am Morgen kam nämlich ein Kreuzfahrtschiff in die Bucht und ab 10:00 h wurden die Passagiere an Land gebracht. Da war voll Leben in Bequia. Stände wurden aufgemacht wohin man auch blickte. Die Touris müssen ja kaufen. Wir haben nur eine neue Solar-Lampe gekauft (ich hatte die alte ins Wasser gepfeffert – hab sie zwar auch rausgeholt – aber sie hat es trotzdem nicht mehr lange gemacht) und sind dann noch mal aufs Schiff, weil wir die Unterlagen zum Abmelden vergessen hatten und außerdem war es zu früh für Mittagessen. Auf der Rosine habe ich dann noch mal kurz Augenpflege betrieben und dann sind wir noch mal los.

 

Die Rosine und uns abmelden, Brot kaufen, für mich noch ein Tuch, Mittag essen wo kein Ausländer hinkommt (wir sind total als Weiße aufgefallen und wurden von der Chefin angesprochen, ob es uns geschmeckt hat) und noch mal Touris schauen. Natürlich haben wir auch Wolfgang (vom Riesen-Boot) getroffen, der auch Touris schauen wollte ;-)

 

Danach wieder zurück zur Rosine, ein bisschen Backgammon spielen und dann früh ins Bett, weil Wolfgang am nächsten Morgen um 5:00 h aufstehen wollte, um früh weg zu fahren.

 

 

11.11.2012

 

Ein entspannter Sonntag liegt hinter uns. Wir wollten eigentlich einen Roller mieten, um die Insel ein bisschen zu erkunden. Aber der Verleih hatte zu. Also sind wir so ein bisschen rumgelaufen (in glühender Hitze – schön gemütlich wie die Einheimischen). Dann ging es unverrichteter Dinge wieder zur Rosine.

 

Dort bekamen wir von einem Wolfgang Besuch, der die Deutschen begrüßen wollte. Sein Boot ist etwas größer (viele Meter) und ein Motorboot. Er lebt alleine auf einem Boot mit 5 Schlafzimmer mit dazu gehörigen 5 Bädern, 2 Wohnzimmer, eine richtige Küche. Ich hatte das Boot bei der Einfahrt gesehen und vermutet, dass es ein Party-Charter-Schiff ist. Aber nein, alles für ihn allein. Er lud uns zu einem Kaffee ein, dass wir gerne annahmen. Ich war vor allen Dingen neugierig. Um 15:00 h ging es dann rüber und es war wirklich schön. Wir bekamen eine Führung und meine Neugierde wurde befriedigt. Wir hatten einen schönen Nachmittag bei Wolfgang, der sehr gastfreundlich war.

 

Den Abend sind wir nun an Bord geblieben. Das wird eine frühe Nacht.

 

 

10.11.2012

 

Was ein Glück bin ich gestern noch mal schwimmen gegangen, denn der Nachmittag war verregnet. Immer wieder kamen Regenschauer mit Böen. Okay, ist vielleicht in der Karibik etwas anders als in Deutschland. Am Nachmittag konnte ich erst mal nicht mehr schwimmen. Erst zum Abend hin wieder. Am frühen Abend gab es Pizza und dann musste ich mich nur noch ausruhen und ein bisschen schwimmen.

 

Heute Morgen dann noch mal ein letztes Schwimmen im türkisblauen Wasser der Tobago Cays und dann ging es los zu einer längeren Fahrt Richtung Bequia. Fing eigentlich ganz gut an: ein bisschen Sonnenschein, ein bisschen Wind. Aber dann kam so ne blöde Regenfront und die 5-stündige Fahrt war mit Regenschauern, Böen und hohen Wellen begleitet. War schon anstrengend, irgendwie die Sitzhaltung zu bewahren. Immer wieder musste ich aber auch runter, um nicht komplett durchnässt zu werden. Ich habs mit Schlaf überlebt und nun sind wir in der sehr netten Bucht von Bequia. Ich muss mich nun sputen, denn wir wollen an Land. Rum kaufen und Essen gehen J

 

 

09.11.2012

 

Die Nacht war heiß und schwül und stürmisch und es schüttet mal wieder mehrfach. Ich habe in der rechten Hand eine Sehnenscheid-Entzündung (so fühlt es sich auf jeden Fall an, weil ich nichts halten kann) und mir geht’s nicht so gut. Nach einem Müsli und Kaffee verlassen wir Mayreau und fahren wieder zu den Tobago Cays. Hier bleiben wir eine Nacht. Dieses Mal liegen wir aber woanders. Ganz weit vorne das Hufeisen-Riff, dann alle Boote aufgereit wie auf einer Perlenschnur und wir hinten dran. Die Wasserschildkröten habe ich schon gesehen und geschwommen bin ich auch schon. Hier weht eine steife Brise und macht die Hitze erträglich. So, ich bin ja nicht zum Spaß hier, ich muss jetzt noch mal schwimmen gehen.

 

 

08.11.2012

 

Nach nochmaligem Schwimmen ging es um 9:45 h Richtung Mayreau zur Salt Whistle Bay. Das ist so ein Strand wie aus dem Urlaubskatalog und weil das so ist, liegen auch viele Boote in der Bucht. Der Käptn ankert und wir fahren mit dem Dingi an Land. Das muss ja schließlich fotografiert werden. Es gibt sogar ein Foto, auf dem ich auf einer Palme liege. Hat etwas gedauert, das aufzunehmen, weil ich immer wieder auf der anderen Seite runtergefallen bin. Die Erde schwankt eben. Aber ist bestimmt gut geworden. Nachdem ich alles schön abgeknipst habe, ging es zurück an Bord. Viel gab es ja nicht zu sehen. 3 Bars und 3 T-shirt-Stände. Wir haben uns noch etwas ausgeruht und sind dann auf die andere Seite der Insel. In die Salinen Bay. Eine große Bucht mit einem karamelfarbenen Sandstrand mit Palmen und nix los. D.h. ich konnte super planschen.

 

Abends sind wir an Land, um in Roberts Bar zu essen. Das bedeutete, dass wir einen Hügel hoch müssen und oben klatsch nass geschwitzt ankommen, um einen tollen Blick auf die Tobago Cays zu haben. Nach dem Blick ging es zur Reggae-Bar von Robert. Wolfgang kennt ihn und wusste, dass man dort gut essen und trinken kann. Zu meiner Landkrankheit kam nun auch noch der eine (oder zwei) Pina Colada und wie ich auf die Rosine gekommen bin, weiß ich nicht mehr so genau ;-) Auf jeden Fall hat die Rosine wieder ihre Pflicht getan und mich in den Schlaf gewiegt.

 

07.11.2012

 

Heute habe ich unwahrscheinlich viel nichts getan. Vor allen Dingen im türkisfarbenen Wasser schwimmen, d.h. ich lasse mich eher treiben. Dann war ich noch mal so tapfer und bin mit Wolfgang zum Riff geschnorchelt, um dann dort Panik zu bekommen und zurück zu schwimmen. Da war ich erst tapfer, weil die Rosine ca. 50 – 80 m weg war und die Strömung unglaublich. Hiermit stelle ich fest: Schnorcheln ist nix für mich. Ich glaube nicht, dass ich es noch mal probiere. Ich habe mich dann auf die Wasserschildkröten konzentriert, die heute ganz in unserer Nähe grasen.  Also mehr gibt’s nicht zu berichten.

 

06.11.2012

 

Welcome to paradise J

Um 8:05 h ging es Richtung Tobago Cays. Da der Wind nicht so kam wie er sollte, haben wir gekreuzt. Das heißt: Dorothee verkrümmelt sich in eine Ecke und Wolfgang arbeitet. Mein Job war: gut aussehen und Ruhe bewahren. Das hab ich so gut gemacht, dass ich nun auf den Knien einen leichten Sonnenbrand habe J

 

Um 11:30 h waren wir dann im Hufeisenriff. Vor uns das Riff, unter uns Sand, rechts niemand, links niemand, weil Wolfgang natürlich woanders ankert als die anderen. Kaum haben sie das gesehen, schon kommen sie auch und stören mich im aquamarinen Wasser beim Planschen. Das hab ich nämlich gemacht sobald alles auf dem Boot gerichtet war. Wolfgang hat sich den Anker angesehen und für gut befunden und dabei einen Stachelrochen, Kofferfische und eine Seezunge gesehen. Daraufhin habe ich mal wieder gewartet bis ich wieder in die Lagune sprang. Hört sich toll an, oder? Ja, es ist auch so. Vor uns ist das Riff, an dem sich die Wellen brechen, dahinter Korallenriffe und Sand und eben die Rosine. Das hier ist schon ein Träumchen.

 

Nach dem Essen wollten wir noch ein paar Leguane besichtigen. Aber wahrscheinlich haben die mein Trampeln gehört und sich verdünnisiert. Eine Schildkröte war aber nicht schnell genug. Die konnten wir noch fotografieren. Da nix los war mit Leguane, wollten wir auf eine andere Insel, aber die Schraube des Dingi ist kaputt. Also zurück zur Rosine und noch mal schwimmen. Nun bin ich geduscht, hab einen Rum und einen Baileys intus und bin fertig fürs Bett. Ist ja auch schon 18:50 h J

 

 

05.11.2012

 

Heute ging es um 7:30 h los Richtung Sandy Island. Eine Sandinsel mit Palmen und sonst nix. Sie liegt vor Cariacou. Nun weiß jeder Bescheid, oder? J Okay noch ein bisschen mehr Erklärung: Cariacou gehört zu Grenada.

 

Es war eine kurze Fahrt, denn um 9:15 h waren wir schon in der Bucht, d.h. zwischen Cariacou und Sandy Island. Ich habe sogar die Boje geangelt. Ansonsten bin ich für nix an Bord zu gebrauchen. Ich kann noch gut spülen, aber kochen wird schon schwierig. Aber das macht nix, ich habe 5-Sterne all inclusive gebucht.

 

Sandy Island ist super. Langer Sandstrand mit ein paar Palmen drauf, das war es schon, aber wer braucht das schon auf einem Boot? Macht aber ein gutes Erinnerungsfoto J

Nach dem Einrichten (Sonnensegel rauf und einiges mehr, dass ich auch nicht mache) ging es erst einmal baden. Heute sollte ich schließlich schnorcheln beigebracht bekommen. Bevor ich sterbe, wollte ich wenigstens noch mal so das Meer genießen, ohne zu wissen was sich alles unter mir tut. Um 11:30 h war es soweit. Wolfgang holte Brille und Schnorchel. Meine Brille war kaputt J Jippi – aber nein, der Bastler bekommt auch das hin. Also bepackt mit Brille, Schnorchel und Pool-Nudel (ohne die geht gar nichts – schließlich habe ich Höhen- und Tiefenangst) geht es mit Wolfgang ins Wasser, eine kurze Einweisung und dann schwamm er auch schon Richtung Sandy Island. Und ich? Tapfer wie ich bin hinter her, denn schließlich zog er an meiner Nudel. Ich muss nun gestehen: ich habs tatsächlich geschafft. Ich kann durch diese Höllenmaschine (Schnorchel) atmen und kann auch den Kopf, nee, nicht den ganzen Kopf, nur das Gesicht unter Wasser machen. Die gefühlten 1000 Meter habe ich tatsächlich geschafft. Aber dann kam das Ufer bzw. der Strand und die Seeigel immer näher. Und Seeigel kenn ich schon. Ich weiß, dass ich sie nicht mag. Also: Panik !!!!! Hilft nix, weil Wolfgang weg ist, der ist schon gelandet. Und ich? Ein gestrandetes Walross ist nix gegen mich J Und dabei wollte ich Halle Berry Konkurrenz machen.

Ich hatte es überlebt. Aber wie kommt das Boot nun an Land und holt mich ab? Gar nicht. Wir laufen ein wenig an dem paradiesischen Strand entlang,  um weiter unten wieder ins Meer zu gehen, denn da gibt es ein besonders schönes Korallenriff (ist mir doch egal, ich muss sterben und habe für so was gerade keine Augen) und lassen uns dann mit der Strömung zurück zur Rosine bringen. Hah !

Todesmutig hatte ich keine andere Wahl, weil der Käptn schon wieder weg war und an der Nudel riss. Okay, ja, es gab ein paar schöne Korallen und schöne bunte Fische, aber nun hatte ich wirklich Panik und ich fand nirgendwo den Panic-Button. Mein Kopf war mehr über Wasser als unter Wasser. Geatmet habe ich immer noch durch den Schnorchel – man bin ich gut – aber die Rosine hatte ich auch fest im Blick. Ich wollte da raus aus diesem tödlichen Wasser. Ich habs geschafft und ich weiß: Schnorcheln ist nix für mich. Da schau ich lieber „Nemo“, da hab ich auch alle Fische.

 

Belohnt wurde meine Tapferkeit mit einem Rum mit ein bisschen Saft. Mir schlotterten die Knie und für heute muss ich nicht mehr ins Wasser. Das reicht jetzt erst einmal.

Morgen geht’s weiter. Zu den Tobago Cays zum Schnorcheln. Hah, da muss sich Wolfgang was einfallen lassen, dass ich mitgehe. Ich hab  schließlich Urlaub und will keine „Bewältige-deine-Ängste-Therapie“ machen. Wir werden sehen….

Ich gehe jetzt mal nach dem nächsten Rum ins Bett – das Schaukeln in der Hängematte hat mich – mal wieder – müde gemacht.

 

Übrigens: Hier regnet es gerade. Das hat es bisher jeden Tag gemacht. Ich gebe zu nicht lang, aber bei der Hitze die Luke geschlossen zu haben, ist grausam. Also warte ich noch die 10 Minuten ab, die es immer regnet, mach die Luke wieder auf und geh Bubu machen.

 

 

04.11.2012

 

Das Hähnhenfest war leider nicht wie gedacht bzw. wie es Wolfgang schon erlebt hat. Vielleicht waren wir zu früh. Es gab schon ein paar Essensstände + auch Getränkestände, aber es waren noch nicht allzu viele Menschen unterwegs. Man muss sich das Fest als Straßenfest vorstellen. Die Leute stellen vor ihre Haustüre (Häuser kann man die Baracken gar nicht nennen) und machen die Hähnchen bzw. jegliche Braterei vor der Tür. Andere stellen sich mit einer Kühlbox vor die Türe und verkaufen jegliche Getränke. Mir war egal, ob viel los war oder nicht. Ich fand allein die Umgebung und die Leute toll. Zum Absacker gings wieder auf die Rosine. Wolfgang ist eben auch noch ein guter Barmixer.

 

Am Samstagmorgen hat Wolfgang die Rosine zur Abfahrt bereit gemacht, wir waren noch mal frühstücken und haben uns beim Hafen abgemeldet (ich habe schon viele schöne Stempel in meinem Reisepass) und um 10:30 h ging es los Richtung Union Island. An der Südseite von  St. Lucia bis zu den Pitons und dann aufs offene Meer. Ja, ich gebe zu, ich hatte etwas Angst. Ich kann es nicht leiden, wenn man das Land nicht mehr sieht. Deswegen habe ich zur Beruhigung ein Pflaster hinterm Ohr (das Pflaster hilft gegen Seekrankheit), was zur Folge hatte, dass ich ab ca. 13:00 h schlief. Immer mal wieder war ich kurz wach, aber ich habe das Gefühl, dass ich noch nie so viel geschlafen habe. Je größer die Wellen desto schneller schlief ich ein. Okay, ich bin ehrlich: es gab kaum große Wellen. Egal, ich habe geschlafen wie ein Baby. Was aber gar nicht ging, war bei der Fahrt nach unten zu gehen. Was bedeutete, dass ich bis zum Regen oben schlief. Danach in der Koje in der Mitte der Rosine.

Wir sind die ganze Nacht durchgefahren. Also ich nicht, aber Wolfgang, damit wir heute bei Tagesanbruch bei Chilfton, Union Islang sind. Im Hafen sind wir vor Anker gegangen und haben uns beim Zoll/Einreisebehörde angemeldet. Da die heute (am Sonntag) zu hatten, mussten wir zum Flughafen laufen. Keine große Strecke, aber dadurch haben wir uns auch Chilfton angeschaut. Nett und ruhig. Dann ging es zurück zur Rosine und ich konnte endlich schwimmen gehen. Immer mal wieder ins klare, warme Wasser und dazwischen lesen, die Sonne genießen und entspannen.

Heute Abend wollen wir noch mal an Land zum Lobster essen (mein erster, wenn welcher da ist). Hoffentlich wird mir an Land nicht schlecht. Ich neige ja eher an Land zur Seekrankheit J

Morgen geht es dann nach Sandy Island oder an die Tobago-Keys. Ja, mir könnte es schlechter gehen ;-) Ich muss jetzt noch mal schwimmen.

 

02.11.2012

 

Ich habe ganz prima geschlafen. Gut ich war öfter wach, weil einmal Wolfgang ins Bett gegangen ist, weil es regnete!!!! und ich etwas nass wurde. Als es hell wurde, habe ich mich erst einmal eingerichtet, dann ging es in der Marina duschen (eine neue Erfahrung für mich, da ich bisher immer auf der Rosine geduscht habe) und anschließend frühstücken. Danach haben wir das Auto noch genutzt und sind in den Süden gefahren. Durch die Hauptstadt Castries (leider haben wir keinen Parkplatz gefunden und konnten somit nicht auf den Markt) Richtung der Pitons. Ich kann nicht die Landschaft beschreiben, durch die wir gefahren sind. Sie ist so wunderbar abwechselungsreich, grün, einzigartig, der Ausblick auf das Meer toll und die Strecke für den Fahrer eine Herausforderung. In Soufrière haben wir einen kleinen Bummel gemacht und sind dann in den Diamond Botanical Garden mit dem Schwefel-Wasserfall. Viele schöne Pflanzen, interessante Vegetation und natürlich der Wasserfall. Danach ging es wieder zurück.

Jetzt heißt es ausruhen und dann geht es auf das freitägliche Hähnchenfest. Also ich müsste eigentlich noch mal Handwäsche machen, weil ich heute Morgen gekleckert habe, aber ich bin total müde. Deswegen mach ich jetzt lieber mal Bubu um für später fit zu sein. 

 

01.11.2012

 

Also gestern Abend kam ich an. Ein ganz schöner Schock aus dem Flugzeug zu steigen und die Karibik zu betreten. Die Wärme und die Luftfeuchtigkeit ist enorm. Nach dem kalten Deutschland irgendwie kaum zu glauben. Der Schock legt sich, weil ein bekanntes Gesicht auftaucht und man weiß „alles wird gut“. Mit dem Auto geht es erst einmal an den Strand in eine Kneipe für das erste Getränk und das langsame Verstehen, dass nun die Karibik beginnt. Eine lange Fahrt am Meer entlang Richtung Norden beginnt. Denn ich bin im Süden in View Fort gelandet und die Rosine liegt in der Marina der Rodney Bay. Ich kann meine Eindrücke gar nicht beschreiben. Das Leben findet direkt an der Straße statt und als es bald dunkel wird, habe ich Angst, dass irgendwann einer der schwarzen Menschen unter dem Auto liegt. Als wir in der Marina ankommen, gibt es noch einen „Gute-Nacht-Rum“ (Wolfgang kann echt gut mixen) und danach bin ich völlig übermüdet in meiner Koje gelandet.