Gästelogbuch 2011

 

Ab jetzt schreibt Christian

06.03.2011

Hiermit werde ich das Schreiben des Gästelogbuches beenden. Morgen Früh geht es nach 8 Wochen wieder nach Hause, wo hoffentlich bald der Frühling beginnt. Die Tour mit Wolfgang war ein großes Erlebnis. Vielen Dank ! Es war nicht so schlimm, wie ich gedacht hätte. Wolfgang sagt es war schlimmer als er vermutet hat. Seine erste  Überfahrt war wohl wesentlich entspannter und auch wärmer. Heute gehen wir noch einmal in das Queen’s Park Savannah zu den „Calypso Clash of Champions“. Allen Crewmitgliedern der Rosine wünsche ich immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel.

 

05.03.2011

Heute Abend sind die „Panorama Finals“. Dort spielen die Medium/Large Conventional Steel Pan Bands um den Titel Band of the Year. Da gibt es Steeldrum Bands mit bis zu hundert Musikern. Das kann laut werden und der Klang der Steel Pan ist für manche Ohren etwas Gewöhnungsbedürftig. Für mich ist das ein Genuss, auf den ich mich am meisten gefreut habe. Die Musiker haben Feuer im Blut und liefern ein musikalisches und akrobatisches Feuerwerk.

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04.03.2011

Der Karneval geht in die heiße Phase. Am Abend geht es in das „Queen‘s Park Savannah“ wo alle großen Veranstaltungen stattfinden. Heute sind die „Junior King Finals“, danach die „Senior Queens Semi-finals“. Es ist gigantisch, was da an Kostümen gezeigt wird. Wir sind etwa 4 Stunden dort und es wird nicht langweilig. Die ganze Stadt brodelt. Überall gibt es Konzerte und Party. Die Stadt ist zugeparkt. Wir kommen nur langsam mit dem Taxi durch die Stadt zurück.

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03.03.2011

Relaxen

 

Hallo, alle miteinander !

02.03.2011

Bei schönem Wetter erreichen wir Trinidad. Meine letzte Fahrt mit der Rosine. Wir liegen in der Marina Chaguaramas in der Nähe von Port of Spain. Ein kurzer Besuch bei Immigration und Custom und in wenigen Minuten liegen wir festgemacht an einem Steg. Die erste Dusche ist ein Traum und der Boden unter den Füßen schwankt wieder auf festem Untergrund. Klara, Erich und ich halten ein Kleinbus an und fahren in die Hauptstadt Port of Spain. Überall sind schon die Karnevalsvorbereitungen zu sehen. Die Kinder geben eine Live Vorstellung im Calypso und auf einer anderen Bühne gibt es Hip Hop. Für die großen Veranstaltungen am Wochenende, Krönung des besten Einzelkostüms, beste Steelband und Wahl des Calypsokönig, sind die Karten schon reserviert und. Wir sind sehr gespannt.

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01.03.2011

Das Einklarieren klappt erstaunlich schnell und wir wollen eine Rundfahrt um Tobago machen. Der Tank des Mietautos war allerdings nur ¼ voll. Nach etwa 30 km die erste Tankstelle – „Pump Not Working“. Mit fast leerem Tank versuchen wir die nächste Tankstelle zu erreichen – „No Gaz“. Unsere Stimmung senkt sich gegen Null und wir müssen weiter und verfahren uns zum Glück. Wir gelangen ungewollt mit dem letzten Tropfen an die erste Tankstelle, wo es wieder Sprit gibt. Trotzt dem ist die Insel toll. Am Abend dann die Überfahrt nach Trinidad. Klara wird es etwas mulmig. Geht dann ins Bett und schläft die ganze Nacht. Erich liegt leidend auf Deck und sagt kaum etwas. Nachdem er sich erleichtert hat geht es dann einigermaßen. Wolfgang und ich teilen uns bei meiner letzten Überfahrt die Nachtwache. Wir segeln mit Spinnacker mit etwa 12 Knoten Rückenwind. Davon haben wir bei der Überfahrt geträumt. Mitten in der Nacht müssen wir dann abbremsen um nicht zu früh in Trinidad anzukommen.

 

28.02.2011

Waschtag. Mit zwei großen Reisetaschen geht es mit dem Dingi an Land um die Wäsche abzugeben. Nachmittags können wir sie dann wieder abholen. Dann der Fußweg zum Flughafen. Zwei neue Crewmitglieder aus dem berühmten Ort Flonheim in Rheinhessen werden erwartet. Vorher wird noch ein Mietwagen geholt. Laut Aussage des Vermieters mit halbvollem Tank. So ziemlich als letzte werden Klara und Erich aus dem Flughafen entlassen und wir können direkt zum Einklarieren in die Hauptstadt fahren. Dort müssen wir dann etwa 2 Stunden auf den Immigrationofficer warten, der Vom Flughafen extra wegen uns hierher kommen soll, obwohl wir gerade am Flughafen waren. Da der Beamte nicht kam, haben wir die Prozedur auf den nächsten Tag verschoben. Dann müssen die neuen Gäste Im Dunkeln mit dem Gepäck übergesetzt werden. Alle sind erleichtert, daß keiner über Bord gegangen ist.

 

27.02.2011

Meine letzte Woche an Bord der Rosine. Ein neuer Tag bricht an – natürlich mit Regen. Zum Glück lockert das Wetter auf und es wird ein sehr schöner Tag. Relaxen im Wellnessbereich, Strandspaziergang und zum Abschluss in die Beach Bar wo einheimische, schwergewichtige Schönheiten voller Inbrunst falsche Töne in das Karaoke Mikrofon schreien.

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26.02.2011

Sonne!!! Von der Nordspitze geht es jetzt südlich an der Ostküste entlang. Bei herrlichem Wetter und angenehmen Wind genießen wir die schöne Aussicht auf Tobago. Gegen Mittag ankern in der Bucht von Bon Accord. Die gekenterte Segelyacht, an der wir das letztemal vorbeigefahren sind, wird gerade geborgen. Ein trauriger Anblick. Nach einem anstrengenden Marsch durch den Ort Entspannung an der Beach Bar. Endlich ein Traum Tag ohne Regen.

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25.02.2011

Auch die Karibik ist bei Regenwetter nur halb so schön. Wolfgang entspannt, ich erkunde die Umgebung. Ein kleiner Weg führt in den tropischen Regenwald. Es ist feucht und heiß, schlimmer als in der Sauna. Es gibt jede Menge Vögel doch die meisten sind im Dschungel versteckt. Dann gehe ich in das malerische Örtchen Speyside nebenan und mache noch einen kleinen Einkauf. Bei einem Gespräch mit einem Einheimischen werde ich vor dem Karneval in Trinidad gewarnt. Es gäbe wohl verschiedene Übergriffe. Schaun wir mal.

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24.02.2011

Wir fahren die Westküste nach Norden. Einmal um Tobago herum. Schon 3 Tage trübes, regnerisches Wetter. Nachdem wir die tosende, bizarre aber sehr beeindruckende Nordspitze passiert haben, liegen wir jetzt in einer wunderschönen Bucht, Batteaux Bay. Wie gemalt liegt diese kleine Bucht mit einem kleinen Sandstrand, Regenwald, einem kleinen Hotel und vielen Vögeln vor uns. So stellt man sich die Karibik vor.

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23.02.2011

Umsetzen nach Plymouth. Ein kleiner Ort den wir aber schnell wieder verlassen wollen. Bei der Suche nach einem Restaurant landen wir aus Mangel an anderen Möglichkeiten beim Chinesen. Die Chinesen haben fast immer geöffnet im Gegensatz zu den geschlossenen  anderen Restaurants der Einheimischen.

 

22.02.2011

Trübe. Regen. Heiß. Ein typisch karibisches Gemisch. Wolfgang repariert. Ich gehe durch die Umgebung und lande in einem kleinen Naturreservat mit einem Hotspot für Surfer und Kiter. Sehe einen wunderschönen, grün schillernden Kolibri. Beim einkaufen lande ich in einer Straßenbar und die Einheimischen rufen mich zu sich. Dann beginnt eine Diskussion, wo denn der bessere Karneval sei. Auf Tobago oder Trinidad. Das Ergebnis heißt Trinidad.

 

 

21.02.2011

Es ist das Jahr 2011. Am 21.02. um 10:00 Uhr, nach 18 Tagen und 17 Stunden erreicht die Rosine die neue Welt. Im Morgengrauen erscheint Tobago. Im Gegensatz zu den Kapverden total grün. Im Meer schwimmt eine Schildkröte vorbei. Ankern in Scarborough, die Hautstadt von Tobago. Alles um uns schwankt bei den ersten Schritten auf festem Boden. Lebhaftes karibisches Treiben auf den Straßen. Einklarieren. Dann die Überlegung, ob wir uns eine schönere Bucht suchen sollen. Ein kleiner Stadtrundgang und etwas einkaufen und schon fahren wir weiter. In der Einfahrt der Bucht Store Bay, liegt eine gekenterte Segelyacht in der Brandung. Das sieht alles sehr aktuell aus und ist ein trauriges Ende einer Segeltour. Am Abend fahren wir an Land und essen lecker Lobster.

 

20.02.2011

Meine 7. Woche beginnt. Wir sind die ganze Nacht mit dem Spinnacker durchgesegelt. Leider werden wir die 17 Tage nicht schaffen. Unser Durchschnittstempo liegt bei 5,1 Seemeilen. Der Wind hat sehr nachgelassen und die Rosine liegt wesentlich ruhiger auf dem Wasser. Es ist sehr heiß. Da wir mit dem Wind segeln, gibt es auch keine Abkühlung durch den Fahrtwind. Manchmal hat man den Eindruck, es ist Windstill. Zur Nachtwache besuchen uns dann noch zwei Vögel um an Bord zu Übernachten. Zwei blinde Passagiere.

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19.02.2011

Bei tagheller Nacht eine Traumhafte Nachtwache. Der Spinnacker ist gesetzt. Der Kapitän strahlt. Gutes Tempo und eine ruhige Fahrt. Sonne und die Temperaturen steigen bis 31°. Kaum sind die restlichen Filets des Wahoo verspeist, beißt schon wieder ein Bonito und Minuten später liegt er filetiert in der Kühlbox. Der Radarwarner gibt pausenlos Alarm. Kein Schiff zu sehen. Minuten später ein Motorgeräusch. Immer noch kein Schiff dafür Besuch von oben. Die Coast Guard hat uns erspäht, fliegt eine Runde über uns, dreht dann ab und kommt mit einem 4 – Propeller Wasserflugzeug ganz nah an uns vorbeigeflogen um dann in der Ferne zu verschwinden.Coast Guard.jpg

 

18.02.2011

Jeden Morgen ein erleichterter Blick auf Gustav, wenn er mir mit seinem Ersatzsegel zuwinkt als wolle er sagen, alles in Ordnung. Er erleichtert das Segeln gewaltig. Kleinere Reparaturen. Herrliches Sonnenwetter. Mittags ein tropischer Schauer. Der Kampf um den besten Kurs und beste Geschwindigkeit geht weiter. Der Wahoo ist absolute Spitze. Aus Angst, etwas falsch zu machen, habe ich ihn zu lange gebraten. War trotzdem super. Und wieder ein Schauspiel der Natur auf dem Meer. Im Westen geht die Sonne unter und im Osten geht der Vollmond

gleichzeitig auf.

 

17.02.2011

Sonne. Entspannen. Dann doch noch das Ereignis. Ein Wahoo beißt. Wolfgang hoffte schon lange einen zu fangen. Unter Kennern wird er als einer der besten Speisefische gehandelt. Das werden wir morgen testen und unser Proviantvorrat bleibt weiter verschont. Die Baguettes vom Kapitän werden immer besser.

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16.02.2011

Der Wind lässt nach. Bei dieser Überfahrt setzen wir das Großsegel zum ersten Mal komplett und probieren dann den Spinnacker. Es bleibt bei dem Versuch, der Wind war doch noch zu stark. 500 Seemeilen stehen jetzt nur noch auf unserem Zähler. Weniger als ein Viertel der Strecke haben wir hinter uns. Mein Sonnenhut, der schon auf Mallorca beste Dienste geleistet hat, verabschiedet sich von mir, bleibt aber zum Glück in einer Leine hängen. Eine Stunde später entscheidet sich der Hut den Rest der Reise über den Atlantik alleine fort zu setzen. Ich vermute, in einer Stunde wird er völlig aufgelöst, auf Rettung hoffen.

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15.02.2011

Gestern gab es die letzten Bananen. Heute die letzten Kartoffeln. Unsere Frischeabteilung hat ab heute geschlossen. Ich glaube, wir könnten uns noch 5 Wochen ohne Probleme ernähren. Wenn kein Fisch mehr beißt, dann gibt es Konserven. Schon 2 Tage und Nächte schönstes karibisches Wetter. Wasser 27°, Luft 29°.

 

14.02.2011

Um das Großsegel am Mast hoch und runter zu ziehen, wird es von Kunststoffösen gehalten. 5 Davon sind gebrochen. Ich erhalte eine Lehrstunde im Segelnähen. Mit einer Segelnadel, bei der, wie bei einer Nähmaschine der Faden beim durchstechen des Stoffes mit auf die andere Seite genommen wird, um dort das andere Ende des Fadens durch eine entstandene Öse zu ziehen. Klinkt kompliziert, ist aber recht einfach. Meine Nähte halten, allerdings ist schon wieder eine Kunststofföse gebrochen.

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13.02.2011

Meine 5. Woche an Bord. Während der Nachtwache wieder das gleiche. Sturm, Regen und Wellen. Beim Frühstückmachen verliert Wolfgang gegen die Wellen. Tee und Kaffee müssen neu gekocht werden. Aber dann kommt es richtig dick. Gustav, unser Autopilot, verliert den Kopf. Sein Segel bricht und versinkt im Meer. Man kann sich es so vorstellen: Dieser Autopilot ist wie ein Segelboot mit Segel und Ruder ausgestattet und wird hinten am Boot befestigt. Mit dem Autopilot kann man nun die grobe Einstellung vornehmen und die Feineinstellung macht man mit dem Ruder des Bootes. Bei guten Windverhältnissen kann man dann schon mal einige Stunden ohne Kurskorrektur die Beine hoch, oder etwas anderes machen. Ansonsten muss man von Hand steuern und das rund um die Uhr. Ein großes Problem! Mir kommt die Idee aus einem alten Brett etwas zusammenzuschrauben. Wolfgang fängt sofort an und während ich steuere ist nach etwa 2 Stunden das neue Segel fertig und arbeitet fast besser als das alte.

Große Freude und Erleichterung an Bord.

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12.02.2011

Halbzeit der Atlantiküberquerung. Am Schiffspropeller hängt ein Fischernetz. Houston, wir haben ein Problem. Ohne Schraubenantrieb können wir teilweise große Schwierigkeiten bekommen. Wolfgang probiert das Netz mit einem Haken nach oben zu ziehen – klappt nicht. Also komme ich zum außenbord Einsatz. Mit Brille, Schnorchel und einem Seil um den Bauch hängend, steige ich bei starkem Wellengang in den Atlantik und schaue mir das Problem von unten an. Durch vorsichtiges drehen der Schraube, können wir das Netz zum Glück los werden. Am Abend immer noch starke Wellen. Als ich beim kochen die Tür zu den Gewürzen öffnen will, kommt mir ein Berg Teller entgegen. Angeblich Bruchsicher - Stimmt

Nicht.

 

11.02.2011

Eine Insel! Endlich einlaufen in einem Hafen. Die Rosine schaukelt da, wo die Palmen sich verneigen. Eine Stimme holt mich aus dem Schlaf. Alles nur ein Traum! Nachts Sturm 8 – 9. Regen. Alles Schwarz. Als Abwechslung die ersten 2 Schiffe. Ein Fischtrawler und ein Frachter ziehen in der Ferne vorbei. Beim Abendessen kommt eine Riesenwelle über Bord und versalzt und verdünnt uns die Suppe und die Moral. Im wahrsten Sinn des Wortes.

 

10.02.2011

Sturm. Nacht. Gustav, der Autopilot schafft es nicht alleine, so müssen wir immer mit steuern. Wie meistens ist es tagsüber sehr schön. Am Abend dann wieder eine Goldmakrele.

 

09.02.2011

In der Nacht teilweise 8 – 9 Windstärken. Immer wieder Regen aber es wird merklich wärmer. Das Wasser hat etwa 26°. Aus dem restlichen Thunfisch wird Pasta Thunbolognese.

Aus dem Decksboden reißt ein Halteblock, der die Seile und Taue halten und leicht lösen kann. Das ist kein großes Problem macht das Segeln aber nicht einfacher.

 

08.02.2011

Es riecht verschmort – Brandgeruch! Eine Schukoleiste ist total verschmolzen. Wasser ist hineingelaufen. Strom und Wasser vertragen sich selten. Zum Glück kein Brand. Das könnte so einen Trip sehr schnell beenden. Strahlende Sonne, blaues Wasser. Seit dem Start auf den Kapverden noch kein anderes Schiff gesehen. Open Air Dusche auch bei starkem Schaukeln ein Genuss. Nach einer leckeren Gemüsesuppe - Creme Caramel als Dessert.   Backtag!  Der Kapitän hat ein Brot gebacken. Morgen, zum Frühstück, ist Anschnitt. Eben noch Sonne, schon wieder Regen

 

07.02.2011

Es regnet. Es ist schmuddelig. Nachtwache. Gegen Mittag ändert sich das Wetter. Eine Woche starkes Schaukeln. Mir ist nicht schlecht aber jeder Handgriff dauert länger und der Ablauf sollte gut überlegt sein. So wird aus ganz banalem Zwiebelschneiden eine akrobatische Zirkusnummer. Breitbeinig, oder irgendwie eingeklemmt oder abgestützt sucht man eine Position um zu arbeiten. Da kommt die nächste Welle und es fängt von vorne an.

Flüssigkeiten sollte man besser in Fahrtrichtung eingießen, sonst klappt es meistens nicht mit dem Kaffee in der Tasse. Beim Backgammon versucht Wolfgang das Spielbrett immer in der Waage zu halten. Ein Tipp für nachfolgende Segler – Ein magnetisches Backgammonspiel mit bringen, aber nur, wenn man gut verlieren kann. Bei dem Geschaukel, kann ich so gut wie gar nicht schlafen. Der Versuch vom Bug des Schiffes in die Mitte umzuziehen, hatte leider auch kein Erfolg. Hier ist aber deutlich ruhiger. Spätestens in der Karibik, wo uns sanfte Meereswellen in den Schlaf wiegen, werde ich dann prächtig schlafen.

 

06.02.2011

Meine 4. Woche. Halbzeit. Hinter der Rosine rollen 5- 7m hohe Wellen heran und werden immer größer und höher als das Boot. Wir werden sanft angehoben. Dann hebt die Rosine ganz bedacht das Hinterteil und die Welle gleitet langsam unter uns hindurch. Das passiert uns so schon seit Tagen mit dem Wind im Rücken. Selten bricht mal eine Welle und einige Tropfen nässen uns ein wenig. Bei dem Wind und Wellen fliegt schon mal das Brot vom Teller. Die Sonne schafft es nicht gegen die Wolken. Es regnet wenigstens nicht. Wieder ein Biss an der Angel. Der Fisch kann sich losreißen. Dann ein Bonito. Ein kleiner Thunfisch. Frisch gebraten, mit Knoblauch- lecker. Fisch satt! Fangverbot! Leider fehlt uns für Sushi die Sojasauce und Wasabi.

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05.02.2011

Mit gerefftem Genua, und gerefftem Besansegel fahren wir schon 3 Tage immer vor dem Wind von Ost nach West. Der Radarreflektor, der uns besser erkennbar machen soll, reißt vom Seil und stürzt bei dem Bergungsversuch ins Meer und ist weg. Ist halb so schlimm. Schlimmer ist, das bei der Schaukelei das Display des Satellitentelefons, das uns auf See mit der Außenwelt in Verbindung halten und Wind und Wetterinformationen bringen soll, bricht. Indem Wolfgang die SMS`s Buchstabe um Buchstabe löscht, kann er die Nachrichten dann auf dem verbliebenen drittel rückwärts ablesen.

 

04.02.2011

Immer noch keine Sonne. Ab und zu Regen. Temperaturen bei 23°- 24°. Auf dem Meer ist das recht frisch. Am Abend beißen noch 2 Goldmakrelen. Laut Wolfgang ein 2- Personen und ein 4- Personen Fisch. Er bewertet die Fische nach dem Sättigungsgrad der möglichen Mitesser. Nach meiner Erfahrung völlig untertrieben. Jedenfalls bedeutet es – Fangverbot.

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03.02.2011

Während der Wache kommt Wolfgang zu mir er brauche meine Hilfe. Die Regenklamotten an und raus. Das Ruder des Autopiloten ist weg. Abwechselnd müssen wir die halbe Nacht das Boot bei teilweise 8 Windstärken, manuell steuern. Sehr anstrengend bei schwarzer Nacht und hohen Wellen. Am Morgen sehen wir das Ruder an einer Sicherheitsleine hängend, hinterher schwimmen. Der Kapitän konnte es wieder anbauen. Riesen Freude! Trüber Tag. Bei Sturm und rauer See wird mir schlecht. Als alles draußen ist, geht es mir wieder besser.

 

02.02.2011

Temperatursturz von 27° auf 22°. Starker Wind. Genau die richtige Zeit um die nächsten 2096 Seemeilen in die Karibik zu fahren. Wolfgang ist froh, nach dem 3. Versuch endlich die Ausreisestempel zu haben. Frisches Obst und Gemüse einkaufen, voll tanken und dann langsam auf die Fahrt vorbereiten. Für längere Zeit werden wir auch keine Internetverbindung mehr haben. Die Tankstelle ist blockiert. Ein riesiger Katamaran liegt jetzt schon längere Zeit davor, ist fertig mit dem tanken, macht aber die Anlegestelle nicht frei. Wolfgang ist verärgert, wir wollen los, müssen aber noch voll tanken. Nach weiteren 30 Minuten können wir endlich anlegen.      Nimm mich mit, Kapitän, auf die Reise.

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01.02.2011

Mit zwei großen Taschen geht es los zum Waschsalon. 3 Maschinen werden voll. Kurz nach dem Ende des Waschgangs – Error. Die Angestellte meint alles ist O.K. Später kommt der Chef und zwei von drei Maschinen müssen noch einmal ran. Dann alles in den Trockner und die Wäsche ist für die Überfahrt bereit. Zwischendurch gehe ich durch die Stadt und muss leider miterleben, wie ein linksabbiegendes Auto einen Motoradfahrer mit Sozia, umfährt. Zum Glück sind sofort sind genügend Helfer da und der Rettungswagen kommt auch gleich. Hoffentlich ist alles nicht so schlimm. Später werden die Wassertanks befüllt, einkaufen und ausklarieren. Es wäre zu schön gewesen, wenn der Immigration Officer nebenan da gewesen wäre. So müssen wir morgen noch einmal hin. Gerade kommt die Nachricht, dass der Außenborder wieder läuft. Am Abend noch live Musik in der Seglerkneipe doch leider beendet ein Regenschauer den Abend vorzeitig.

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31.01.2011

Wie fast immer auf der Suche nach Policia Maritima. Gefunden! Einklarieren. Aldi hat zu. Also woanders einkaufen. Unterwegs zum Fischmarkt versucht Wolfgang eine Languste zu fangen. Was machen wir bloß falsch, das die Fische nicht an unsere Haken gehen? Auf dem Fischmarkt gibt es jedenfalls jede Menge Fisch. Vor der Marina warten junge Leute auf einen Job. Für einen Euro hilft mir ein Junge das Wasser und ein paar Bier für die Überfahrt  vom Supermarkt zur Rosine zu holen. Ich geb natürlich 100 % Trinkgeld und sehe ihn kurze Zeit später mit seinem Kumpel Brotzeit machen. Im Club Nautico, Wolfgang war schon vor 5 Jahren hier, gibt es Livemusik. Leider etwas Laut. Dafür sind die Kapverdianer allerdings bekannt.

Wolfgang fängt Languste.JPGFischmarkt.JPGBrotzeit.JPG

30.01.2011

Wind hat gedreht. Wir müssen gegen die Wellen fahren. Es schaukelt gewaltig und ich kann kaum schlafen. Am Morgen mal wieder Delphine. Festmachen in der Marina von Mindelo. 100 Liter Wasser sind inklusive. Danach kostet jeder weitere Liter 2 Cent. Da hier alle Atlantiküberquerer nachfüllen müssen, ist das für den Betreiber ein gutes Geschäft. Bei den 100 Litern ist auch die Dusche inbegriffen. Egal. Als erstes gab es eine Dusche. Ein Genuss nach knapp 3 Wochen eine Dusche mit festem Boden unter den Füßen. Was ich hier am wenigsten vermisse ist – Fernsehen ! Hier brennt mal wieder die Luft. Erst üben schwarze Menschen, die sich noch schwärzer gemacht haben schon mal für den Karnevalsumzug. Dann wieder riesen Lärm beim Wahlkampf und zum Schluss noch ein LKW voll mit dröhnenden Lautsprechern und feiernden Kapverdianern. Es gibt auch einen Aldi.

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29.01.2011

Gestern Abend hat es geregnet. Etwa 5 – 6 Tropfen fielen vom Himmel. Entspannen, reparieren, einkaufen. In 3 verschiedenen Internetkaffee`s  umsonst probiert ins Netz zu gelangen. Aus Mangel an gefangenem Fisch gibt es eben Minestrone.  2 Weltenbummler kommen an Bord. Er aus Rosenheim, sie von La Reunion. Ihr Boot liegt in der Nähe der Rosine. Fachsimpeln und entspannte Unterhaltung bei kühlem Bier. Rosine klar. Nachtfahrt nach Mindelo auf Sao Vincente, unsere letzte Etappe auf den Kapverden.

 

28.01.2011

Am steinigen Strand suchen ältere Frauen Kieselsteine einer bestimmten Größe zusammen und schütten sie an der Straße zu kleinen Hügeln auf. Eventuell kommt irgendwann jemand und kauft sie als Baumaterial. Die Kerle hängen an schattigen Plätzen rum und machen nichts. Wunder – der Hafenmeister ist da. Ein und ausklarieren. Am Hafen kommt ein Fischkutter, voll Sardinen, und wieder kommt der ganze Ort, um Fische zu kaufen.  Einkaufen. Es gibt sehr lecker Papayas.  Das Sonnensegel wird über die Rosine gespannt, sonst wäre die Hitze unerträglich.

Ich weiß nicht, ob über alles geschrieben werden soll. Leider ist im Leben nicht alles schön. Im Fischereihafen nebenan, werden die Fische direkt zerlegt und jede Menge Reste schwimmen im Wasser und werden an Land gespült. Die Anwohner gehen an das Ufer um sich zu erleichtern oder bringen aus den Häusern große Kübel mit, um diese zu entleeren. Es gibt halt keine Kanalisation. Eine große Welle wird dann zur Spülung. Keine Angst, es kommen keine Fotos.

 

27.01.2011

Schwarze Nacht. Herrlicher Sternenhimmel. Der erste Schluck Kaffee am Morgen – völlig salzig. Ich hatte vergessen, das Meerwasser zum Spülen aus dem Teekessel zu entfernen. Wolfgang hat in aller Ruhe neuen Tee und Kaffee gekocht. Ankunft in Tarrafal, der heißeste Ort auf Sao Nicolau. Wir merken es. Suche nach dem Hafenmeister. Und Rundgang durch den Ort. Auch hier sind noch Spuren des Wahlkampfes zu sehen. Alles sehr trostlos. Zum Glück treffen wir in einem Restaurant auf einen, der deutsch sprechen kann. Kaum jemand versteht englisch. So können wir Essen bestellen das dann in 2 Stunden fertig sein soll. Die Restaurants sind nicht auf Gäste eingestellt. Es gibt, was gerade da ist.

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26.01.2011

Leider gibt es keinen Mietwagen. Also mit einem Quad zu zweit über die Insel Boa Vista. Alles ist sehr karg und staubig. Kaum eine Ortschaft wir fahren querfeldein, über Geröll und Dünen. Und irgendwo im Nirgendwo wird ein neuer Hotelkomplex aus dem Boden gestampft. Natürlich mitten in der Natur. Weit und breit keine Infrastruktur aber ein traumhafter Strand. Wir sind völlig verstaubt. Nach etwa 4 Stunde lärmenden Motorengeräusch erreichen wir völlig durchgeschüttelt eine Bar. Nach so einer „Tortour“ kann ein kaltes Bier kann so wunderbar schmecken. Wir wollen eine Nachtfahrt nach Sao Nicolau machen. Dazu muss der Außenborder vom Dingi abmontiert werden. Eine Halterung hält nicht, der Motor versinkt im Meer. Ich tauche etwa 5 m tief um ein Seil anzubringen mit Mühe schaffe ich es ohne Flossen und verheddere mich noch am Seil. Angst. Alles geht Gut. Motor kaputt. Stimmung am Boden. Kein guter Tag.

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25.01.2011

Nach dem 2. Landgang hat Wolfgang den Hafenmeister endlich erreicht. Zum Glück können wir gleich ausklarieren und müssen deshalb nicht noch einmal hin. Die Ankerwinde zerreißt das  Seil, das an einer Ankerboje befestigt war. Umsetzten in eine traumhafte Bucht mit türkisblauem Wasser. Die Rosine schaukelt gemütlich. Eiskratzen im Atlantik. Mit einem Eiskratzer und Schnorchel befreien wir den Bewuchs unterhalb der Wasserlinie. Eventuell  kann man dann einen halben Knoten schneller Segeln. Dann ein Bad im Wasser. Die Sonne knallt vom Himmel. Vorsicht Sonnenbrand. Eine leichte Brise streichelt die Haut. Aus dem Radio klingt afrikanisch – karibische Musik. Jetzt weiß ich, warum ich das ganze mache. Das ist aber erst der Anfang. Ich will keine Sonnenuntergänge mehr fotografieren, manchmal geht es nicht anders. Wenn das gemalt worden wäre, wäre es bestimmt Kitsch.

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24.01.2011

Heute geht es etwa 40 SM in Richtung Boa Vista in die Hauptstadt Sal Rei. Wie im Film winken uns zum Abschied 2 große Schwanzflossen (Fluken) zweier Wale bevor sie in der Tiefe verschwinden. Der Wind fehlt. Wir fahren unter Motor. Später können wir dann noch den Spi setzen. Ankern. Den Außenborder am Dingi befestigen und dann wieder auf die Suche nach dem Hafenmeister. Wir müssen das Dingi auf den Strand schleppen um es festzumachen. Da kommt ein Kepverdianer vorbei, und gibt uns den Tipp, den Tank auch anzuschließen. Und tatsächlich, als wir zurückkommen ist der Befestigungsgurt gelöst. Der Tank, zum Glück noch da. Wir begeben uns auf die Suche nach einem im Reiseführer empfohlenem Restaurant – Geschlossen. Herrliche Sandstrände, kilometerlang. In einer Bar treffen wir auf zwei Bayern. Als wir sagen, wir sind mit dem Segelboot hier, fragt die Frau, in welchem Hotel wir denn wohnen würden.

Unterm Spi.JPGSandstrand.JPG

23.01.2011

Meine 2. Woche an Bord und nicht Seekrank. Bewölkt, 29°. Die Tierärzte sind immer noch am kastrieren und vor dem provisorischen OP Saal stehen immer noch jede Menge „Patienten“. Mittags im Straßenrestaurant Essen. Auf der Terrasse sitzen wir wie im Kino. Herrlich, den Kapverdianern zu zuschauen. Heute ist wieder Party angesagt. Ein riesiger Truck hat eine Bühne gebracht. Nachmittags ist Kinderdisco und am Abend Tanz für die Alten. Da müssen wir auch hin. Im „Supermarkt“ holen wir noch Grogue, die lokale Spezialität - Rum. Den gibt es hier lose deshalb sollte man eine Flasche nicht vergessen. Mit einer Schweizer Seglercrew essen wir eine kapverdianische Spezialität – Cachupa. Ein Eintopf aus Bohnen, Mais, Taro, Kürbis, grünen Bananen, Kartoffeln, Kohl, Fisch, Fleisch, Wurst. Kurz, aus allem, was weg muss. Abends tobt der ganze Ort. Es ist Wahlkampf. Der Ministerpräsident, Luis Vargas, tritt auf. Man sieht keine Polizei. Alles nur Party mit sehr lauter Musik.  Es bleibt absolut friedlich alle tanzen und feiern. Die Spezialität des Abends – Popcorn.

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22.01.2011

Schnell mal an Land rudern und Brötchen kaufen. Einklarieren ( Beim Hafenmeister, Polizei o.ä. anmelden). Nach dem die Formulare ausgefüllt sind warten wir in der Polizeistation auf die Stempel aber der Polizist ist weg. Wir hinterlegen nach einiger Zeit unsere Pässe zum abstempeln und schauen uns den Trubel am Fischerhafen an. Boote, randvoll mit Sardinen, landen an. Diese werden direkt zerlegt und verkauft. Der ganze Ort kommt und holt Fische. Vom Stützpunktleiter der Seglerorganisation  „Trans Ocean“, Carlos, erhalten wir einige nützliche Tipps. Am Abend gehen wir zum Seglertreff  „Kabeltrommel“. 2 große Runde Seitenplatten einer alten Kabeltrommel als Tische vor eine kleine Stube gestellt – fertig ist eine kleine Bar. Nebenan baut ein kräftige runde Mutti einen Grill auf der Straße auf und es gibt leckere Fleischspieße und Hühnerbeine. Im Gemeindehaus sind seit dem frühen Morgen 6 deutsche Veterinäre damit beschäftigt, Hund und Katzen kostenlos zu sterilisieren. Ein Großereignis für den ganzen Ort. Von überall werden Tiere hergebracht. Die Kinder und ich können von der Straße aus zuschauen.

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21.01.2011

An Bord liegt ein kleiner fliegender Fisch. Die Seitenflossen sehen wie kleine Flügel aus. Uns besucht eine Seeschwalbe. Sonnendeck ist angesagt. Es ist wunderbar warm, etwa 27°. Dann der „Biss“. Eine wunderbare Goldmakrele hängt am Haken. Das Essen ist gesichert. Das Fleisch der Makrele schmeckt ausgesprochen gut. Wolfgang hat mir schon von Anfang an davon vorgeschwärmt. Dann gegen 17:45 - Land in Sicht. Nach 7 Tagen nur Wasser ist es ein tolles Gefühl mal wieder Festland zu sehen. In der Ferne sieht man im Dunst drei große Krater. Wir steuern die Bucht von Palmeira an. Eine Gruppe von etwa 10 Walen begleitet uns eine kurze Strecke. Ankern. Dingi (Schlauchboot) aufpumpen. Abends an Land rudern. Ein kleiner Spaziergang durch den Ort. Die Luft brennt. Überall dröhnt Musik aus Lautsprechern und Männlein und Weiblein, ob Groß oder Klein – alles tanzt. In einer Fischerkneipe gibt es dann noch einen Drink.

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20.01. 2011

Die Nachtwachen haben wir in 4 Stundenschichten aufgeteilt. Somit hat immer einer die Möglichkeit mal nachts länger zu schlafen. Am nächsten Tag ist es dann umgekehrt. Wenn der Radarwarner ruhig bleibt kann man aber innerhalb der 4 Stunden auch mal etwas schlafen und sich dann vom Kurzzeitwecker wecken lassen. Bei meiner Nachtwache kam mal etwas Abwechslung auf. In der Nähe war ein Fischerboot zu sehen. Ein Schauspiel, daß man so nur auf dem Meer sehen kann – Der Vollmond geht im Westen unter und gleichzeitig die Sonne im Osten auf. Dann wieder Delphine und fliegende Fische. Relaxen. Immer noch nicht den richtigen Fisch gefangen. Dafür gibt es als Brotzeit original Münchner Weißwurst.

 

19.01.2011

Von wegen saubere Luft auf dem Atlantik. Sand aus der Sahara sammelt sich auf der Rosine.

Die ersten fliegenden Fische sind zu sehen. Ein Zeichen dafür, das Wasser wird wärmer.

Es gibt hausgemachte Kartoffelsuppe. Wir sind stundenlang allein. Da sorgt schon mal ein Seevogel für Abwechslung. Kein anderes Schiff. Vollmond. Es sind noch 262 Seemeilen bis Sal, unser nächstes Ziel.

Sonnenuntertgang

18.01.2011

Die Hälfte der ersten Etappe ist geschafft. Die Sonne scheint richtig warm aber die Nächte sind frisch. Sven, der Meilenkönig der Rosine, hat mir seine Rettungsweste geliehen. Ich will hoffen, sie nicht im Ernstfall gebrauchen zu müssen. Außerdem versorgt er uns täglich über die neuesten Windvorhersagen. Mit Hilfe von Micha ( technischer Support der Rosine Homepage)  gibt es jetzt eine aktuelle Routenkarte. Vielen Dank, Sven und Micha.

Meine erste Open Air Dusche auf dem Deck der Rosine.

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17.01.2011

Bei der Nachtwache einen schwarzen Degenfisch gefangen aus dem Wolfgang eine hervorragende Fischsuppe gezaubert hat. Die Filets gibt es am Abend. Frischer Wind und das Boot schaukelt. Die Filets sind gebraten und schmecken sehr gut, allerdings haben wir noch nie einen Fisch gesehen mit so vielen Gräten und so wenig Fleisch. Der schwarze Degenfisch hat ab sofort an unseren Angeln Beißverbot.

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16.01.2011

Meine erste Woche an Bord. Von Las Palmas 266 Seemeilen zurückgelegt. Trotz 25° und Sonne ist es durch den Wind sehr frisch. Die Rosine fährt fast ohne Kurskorrektur immer mit dem Wind nach Südwesten. Dann – ein „Blas“. Etwa 10 m Steuerbord ein Rücken eines Wales. Kurze Zeit später in gleicher Entfernung ein zweiter mit großer Rückenflosse. Vielleicht ein Orka? Dann gibt es Pizza vom Chef.

 

15.01.2011

Meine erste Nachtwache.  Sterne. Starker Wind bis 30 Knoten. Wassereinbruch durch die Luke über meiner Koje. Alles nass. Beim Spinnacker setzten wurde vergessen die Luke zu schließen. Meine ersten Kochversuche am schaukelnden Herd. Es ging einigermaßen gut.

 

14.01.2011

Check out. Sonne scheint, wir fahren. Aus dem Lautsprecher singt Freddy „Der Junge von St. Pauli“ und „Jawoll, Herr Kapitän“. Die passende Musik zum auslaufen. Das Meer ist spiegel- glatt, kaum Wind. Die ersten Meilen fahren wir unter Motor. Wolfgang macht sein berühmtes Knoblauchhähnchen – sehr lecker. Langsam kommt der Passat auf und der Kapitän setzt mit leuchtenden Augen seinen neuen Spinnacker. Cran Canaria zieht an uns vorbei. Es ist recht frisch auf dem Meer. Dann ,wie im Film, von backbord Delphine ! Bei Sonnenuntergang. Beste Beleuchtung. Eine Gruppe von etwa 8 Tieren kreuzen direkt unter mir am Bug der Rosine – traumhaft.

 

13.01.2011

Mein 5. Tag an Bord beginnt. Deck schrubben, aufräumen und reparieren. Noch einmal zum Lidl um den Rest einzukaufen. Knoblauch vergessen - Katastrophe ! Rosine wird für morgen vorbereitet. Der Kurs wird im GPS- Gerät eingegeben. 780 Seemeilen, das bedeutet etwa 7 Tage Fahrt nach „Sal“ auf den Kapverden. Andere Segler, die schon ein paar Tage früher losgefahren sind, haben uns berichtet, das der Wind sehr stark und ein Kochen unmöglich war. Ich hoffe bei unserer Tour auf weniger Wind. Noch schnell den vergessenen Knollen kaufen. Wolfgang will morgen ein Knoblauchhähnchen zaubern. Die „Aida Blue“ liegt gegenüber im Industriehafen. Wir sind froh, morgen Las Palmas zu verlassen denn hier sind alle spanischen Bausünden vorhanden.

 

12.01.2011

 

Wolfgang repariert. Ich hole Brötchen, dann frühstücken. Wolfgang repariert, ich erkunde die Umgebung. Bobby Schenk sagt: „Fahrtensegeln ist - an den schönsten Plätzen der Welt sein Boot zu reparieren“. Sonne scheint, 25°, entspanntes Schaukeln auf der Rosine. Das WC geht wieder. Navigationslicht und Ankerlaterne auf der Mastspitze leuchten auch wieder. Dazu musste der Skipper mit einer Steighilfe auf den 12m hohen Mast klettern. Als ich ihn frage: „soll ich Dir den Radarreflektor hochreichen“, antwortet er: „dass machst Du selber“. Also Wolfgang runter - Christian hoch . Aber nur auf halbe Höhe. Dann Mietwagen holen und eine Kühlbox kaufen. Trotz 8 Navigationsgeräten an Bord, hat meine Handynavigation dafür gute Dienste geleistet. Nur 2 mal verfahren.  Abends gibt es wieder lecker Essen. Leider immer noch kein selbstgefangener Fisch.

 

11.01.2011

Bei dem kräftigen Schaukeln habe ich wenig geschlafen. An Bord geht es mir wunderbar. Wir sehen keine anderen Segler nur wenige große Schiffe. „Gustav“, der Autopilot macht seine Sache großartig und steuert die Rosine bis zur Hafeneinfahrt. Leider haben wir noch keinen Fisch gefangen. Cran Canaria liegt nach 20 Stunden vor uns und wir laufen gegen 14:00 ein. Tanken, einklarieren und festmachen. WC an Bord ist kaputt! Sonne scheint. Es ist schon etwas wärmer als auf Lanzarote. Entspannen.

 

 

10.01.2011

Proviant einkaufen. Wolfgang sagt:“Wir segeln heute Nachmittag los“. Kaffeetrinken und legendärer Handmade Käsekuchen vom Skipper. Dann, ohne große Einweisung geht es los. Leinen los – wir fahren über den Atlantik in Richtung Cran Canaria. 3 Stunden später ist es dunkel. 3 Meter hohe Wellen, es schaukelt gewaltig! Beim Abendessen braten in der Pantry (Küche), wird mir schlecht. Wolfgang muss alleine essen. Mond scheint, Sterne funkeln. An Deck geht es mir gut, alles bleibt drinnen. Von Wolfgang höre ich nur Segelfachbegriffe, verstehe leider nur die Hälfte. Er übernimmt die erste Nachtwache und lässt mich durchschlafen.

 

09.01.2011

Start! Bei Anreise lustige Sicherheitskontrolle am Flughafen, ruhiger Flug, sehe nur Wasser – es kann sehr einsam werden. Wolfgang holt mich mit Mietwagen ab, fahren in den Norden. Großartige Aussicht am „Mirador del Rio“. Danach durch ein typisch Lanzarotisches Wein-baugebiet. Hier werden die Weinreben in Kreisrunden Lavakuhlen angebaut. Lecker Essen im Weingut. Leider ist „Zicklein“ aus. Sehe jetzt die Rosine das erste Mal. Ruhiges Wetter. Das Boot schaukelt NOCH entspannt in der Marina „Rubicon“. Am Abend lecker Essen mit „Grazy German“ Peter, Claudia und Bernhard aus der Schweiz. Mond scheint es ist noch sehr frisch aber man kann gut schlafen.